Ruf nach mehr ökologischen Kriterien für die Landwirtschaft in der EU

Ein Leben auf der Weide ist für viele Masttiere fernab der Realität
Umweltorganisation verlangen eine Umverteilung und Neuorganisation.

Die Debatte über eine Neuausrichtung der EU-Förderungen für die Landwirtschaft geht in die nächste Runde. Mehrere Umweltorganisationen aus Deutschland und Österreich verlangen eine verstärkte Bindung der Zahlungen an Kriterien wie Umweltschutz oder artgemäße Tierhaltung sowie mehr Geld für Klein- und Mittelbetriebe.

Derzeit geht ein Großteil der EU-Fördermittel an große Betriebe. Bezahlt wird nach der Größe der Unternehmen. Nur eine kleinere Summe war bisher an ökologische Auflagen gebunden.

Die Forderungen der Heinrich Böll Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie von Global 2000 gehen in dieselbe Richtung wie die Wünsche der heimischen Landwirte und die des Landwirtschaftsministeriums. Österreich hat einen im EU-Vergleich sehr kleinteiligen Agrarbereich mit einem hohen Bioanteil. Die Förderungen für die Biolandwirtschaft sind höher als beim konventionellen Anbau.

Klein gegen Groß

Allerdings gibt es vor allem in den ehemals kommunistisch regierten Staaten sowie in Norddeutschland sehr große Strukturen. Mehrere EU-Länder wollen daher nicht, dass die Förderungen künftig anders verteilt werden. Dazu kommt, dass etwa die Standards bei der Tierhaltung in Österreich oft höher sind, was auch zu höheren Preisen führt.

Ein weiters Problem: Wegen des Brexit gibt weniger Geld für die Landwirtschaft. Großbritannien ist Nettozahler in die EU-Kasse.

Österreich hat von 2014 bis 2020 rund 4,8 Milliarden Euro an Direktzahlungen bekommen. Dazu kommen 3,9 Milliarden Euro für nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung, die von der Republik auf 7,7 Milliarden Euro aufgestockt wurden.

Andreas Anzenberger

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