Ronald McDonald im Visier der russischen Justiz
Russland schießt derzeit scharf gegen McDonald's: Erst wurden mehrere Filialen der Fastfoodkette im ganzen Land geschlossen, jetzt wird der Vorwurf erhoben, ihre wohltätige Stiftung Ronald McDonald veruntreue Gelder. Die russische Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen aufgenommen – Ronald McDonald weist alle Vorwürfe zurück.
Die Ermittlungen gegen die Ronald McDonald-Kinderhilfe gehen russischen Medienberichten zufolge auf den Parlamentsabgeordneten Andrej Krutow zurück. Er hatte im Sender Moskauer Echo gesagt, die Stiftung sammle jedes Jahr "bedeutende Summen" ein, bis zu drei Millionen Dollar (2,38 Mio. Euro). So habe sie in den vergangenen 15 Jahren fast 20 bis 30 Mio. Dollar angehäuft. Die im Internet angeführten Ausgaben der Stiftung entsprächen nicht den Einnahmen.
Stiftung wehrt sich
Dieser Vorwurf sei "vollkommen unbegründet", sagte Stiftungs-Leiterin Swetlana Poljakowa. Sie habe der Staatsanwaltschaft am Dienstag alle nötigen Dokumente ausgehändigt, darunter die Satzung der Stiftung und die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben für die Jahre 2013 und 2014. Aufgabe der Stiftung sei es, bedürftigen Kindern zu helfen, betonte Poljakowa. In den 20 Jahren ihrer Arbeit in Russland habe die Stiftung tausenden Kindern und Familien in Not geholfen.
Die russischen Behörden hatten am 20. August überraschend zunächst drei McDonald's-Filialen in Moskau geschlossen, nach ihren Angaben aus gesundheitlichen Gründen. Weitere Lokale folgten.
Das Vorgehen gegen McDonald's wird als Vergeltungsmaßnahme für die Sanktionen des Westens im Ukraine-Konflikt angesehen.
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