Ritter Sport lässt Kritik nicht auf sich sitzen
Seit Tagen liefern sich die deutsche Stiftung Warentest und Schokoladen-Hersteller Ritter Sport einen erbitterten Streit um ein Testergebnis - Ausgang noch ungewiss.
Ritter Sport hatte am Donnerstag mitgeteilt, das Münchner Landgericht habe die Behauptung verboten, wonach das Unternehmen chemisch hergestelltes Aroma in seiner Voll-Nuss-Schokolade verwendet. Diese Behauptung hatte die Stiftung Warentest in der vergangenen Woche aufgestellt, als sie die Testergebnisse von 26 Nuss-Schokoladen veröffentlicht hatte. Nach Auffassung der Tester führt Ritter Sport Verbraucher damit in die Irre: Auf der Schokoladen-Verpackung deklariere der Hersteller "Natürliches Aroma", in Wirklichkeit aber nutze er chemisch hergestelltes Aroma, hatten die Tester erklärt.
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass Anbieter auch emotional reagieren, wenn ihr Produkt schlecht abschneidet". Stiftung Warentest
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass Anbieter auch emotional reagieren, wenn ihr Produkt schlecht abschneidet", kommentierte eine Sprecherin der Stiftung Warentest die scharfe Kritik. "Wir wissen, dass jedes Ergebnis vor Gericht landen kann, daher machen wir es uns mit jedem Urteil nicht leicht." Im Falle Ritter Sport seien die Tester überzeugt, "nichts falsch gemacht" zu haben. Gegen die mutmaßlich von dem Unternehmen erwirkte einstweilige Verfügung wolle man in jedem Fall vorgehen, "weil wir sicher sind, dass wir bei unserer Einschätzung bleiben können".
Bilder: Schoko-Nikolo in Handarbeit
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