Lugner für Sonntagsöffnung: Einmal geht's noch

Ein älterer Mann mit Mikrofon gestikuliert mit erhobener Faust.
Richard Lugner bemüht im Kampf um offene Geschäfte am Sonntag wieder das Höchstgericht.

Richard Lugner gibt auch auf seine alten Tage nicht auf – er will die Sonntagsöffnung zu Fall bringen. Am 27. Dezember hat er mit zehn Händlern der Lugner City neuerlich eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) eingebracht. Im Jahr 2012 blitzte Lugner bereits mit einer Klage ab, diesmal versucht er es mit anderen Argumenten.

Während sich die alte Beschwerde nur gegen den Eingriff in die Erwerbsfreiheit richtete, wurden nun zahlreiche Punkte wie das Recht auf unternehmerische Freiheit, der Gleichheitsgrundsatz sowie das Eigentumsgrundrecht angefochten. Lugners Anwalt Adrian Hollaender sieht das Eigentum "unsachlich beschränkt, wenn einige sonntags offen halten dürfen und andere nicht".

Nur Kleine machen mit

Unter den zehn Antragstellern befinden sich übrigens keine namhaften Händler, sondern kleine Geschäfte wie La Rossi Gold, Miss Moda oder refill express. Von den "Großen" sei niemand dabei, die "wollen in Frieden leben", so Lugner.

Als gutes Zeichen werten Lugner und sein Anwalt, dass der VfGH die Beschwerde der Regierung bereits zur Stellungnahme zugeschickt hat. Mit einer Antwort sei Mitte März zu rechnen.

Die Abwanderung ins Internet geht auch an der Lugner City nicht spurlos vorüber. 2013 erlitt das Einkaufszentrum im 15. Wiener Bezirk Umsatzeinbußen von 3,5 Prozent. Laut Lugner liegt das vor allem am Onlinegeschäft. Der umtriebige Unternehmer hat aber bereits eine Idee, wie man dem entgegenwirken könnte: "Wir überlegen, ob wir am Sonntag ausliefern. Da gibt es aber noch einiges zu klären."

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