Rezession in der Eurozone befürchtet

Die EU-Prognose wurde nach unten revidiert. Hoffen auf Erholung im zweiten Halbjahr. Bedingt durch hohe Energiepreise bleibt die Inflationsrate hoch.

Die Wirtschaftskrise in Europa verschärft sich im ersten Halbjahr 2012 weiter, zeigen die neuesten Prognosen der EU-Kommission. Eine Besserung könnte es im zweiten Halbjahr geben. Unterm Strich rechnen die Wirtschaftsforscher aber mit einer Rezession in der Eurozone und einem Nullwachstum für die EU-27.

2011 hatten zwei Euro-Länder, nämlich Griechenland und Portugal, ein Schrumpfen der Wirtschaft zu verzeichnen. 2012, so die Prognose, werden gleich acht Euro-Staaten ein Minus verzeichnen.

Eine Grafik zeigt die EU-Konjunkturprognose für 2012, revidiert nach unten.

Österreich kommt mit einem Plus von 0,7 Prozent vergleichsweise glimpflich durch die Krise. Für den Wirtschaftsmotor Deutschland wird ebenfalls ein schwaches Wachstum von 0,6 Prozent erwartet. Das stärkste Wachstum wird Polen vorausgesagt. Das Land, das im Wirtschaftskrisenjahr 2009 als einziger EU-Staat ein Plus vorweisen konnte, soll heuer tapfere 2,5 Prozent schaffen.

Überraschend ist, dass sich die Prognosen für 2012 seit vergangenem Herbst um fast einen Prozentpunkt verschlechtert haben. Damals waren die Experten noch von einem Plus von 0,5 Prozent für die Eurozone ausgegangen. Nun musste die Prognose auf minus 0,3 Prozent revidiert werden.

Kaufkraft

Die Inflation in der Eurozone wird in diesem Jahr bei 2,3 Prozent erwartet, für die EU-27 wurde ein Wert von 2,1 Prozent berechnet. Österreich liegt mit 2,4 Prozent knapp über dem Euro-Durchschnitt. Die stärkste Preissteigerung wird mit 5,1 Prozent in Ungarn erwartet.

EU-Währungskommissar Olli Rehn gibt zu, dass das Wachstum „ins Stocken geraten“ sei, man würde aber Anzeichen einer „Stabilisierung“ erkennen – insbesondere, da der Druck der Finanzmärkte langsam nachlasse. Als Antworten der Politik schlägt der Finne unter anderem eine „Reparatur des Finanzsektors“ und eine Vergrößerung der Rettungsfonds vor. Letzteres fordert auch der IWF.

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