Rewe weist Vorwürfe von Fleischer zurück

Rewe betreibt in Österreich unter anderem die Supermarktkette Billa.
Es habe „keine Erpressungsversuche oder Drohungen" gegenüber dem Fleischer Karl Schirnhofer gegeben.

Der Rewe-Konzern, der in Österreich unter anderem die Supermarktketten Billa und Penny betreibt, weist die Vorwürfe eines Lieferanten zurück. Es habe „keine Erpressungsversuche oder Drohungen gegenüber Herrn Schirnhofer oder seinem Unternehmen“ gegeben.

Die seit Herbst 2021 bestehende Geschäftsverbindung zwischen dem Unternehmen und Penny Österreich stünden derzeit nicht in Frage, unabhängig vom Verhältnis des Unternehmens zur Konzernschwester Billa.

Schirnhofer hatte den Supermarktketten Billa und BillaPlus in einem Brief an Lieferanten "erpresserische Methoden" vorgeworfen und angekündigt, die Belieferung der Ketten mit Almo-Fleisch mit 31. März einzustellen.

Rückendeckung für Schirnhofer kam am Donnerstag vom grünen EU-Abgeordneten Thomas Waitz. In dem Fall würden "erneut systematische Unterdrückungspraktiken von Handelsgiganten sichtbar", so Waitz in einer Aussendung. Nicht selten würden diese ihre Marktmacht missbrauchen, um Bauern massiv unter Druck zu setzen, kritisierte er.

Nach der Einschätzung des Handelsexperten Peter Schnedlitz ist der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich geprägt "von einer Asymmetrie der Macht". Es gebe viele kleine Anbieter und große Handelsketten und da sei es klar, dass diese Macht dazu verleiten könne, Machtmissbrauch zu betreiben, sagte er im "Ö1-Mittagsjournal" unabhängig von der Causa Schirnhofer.

Ombudsstelle angekündigt

Für Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sind die zuletzt publik gewordene Fälle unfairer Praktiken "nur die Spitze des Eisbergs". Von "Erpressungspraktiken" betroffene Produzenten könnten sich ab März auch an die eigens dafür eingerichtete Ombudsstelle wenden, betonte die Ministerin.

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