Rewe: Bis spätestens 2020 keine Giftstoffe in Kleidung

Ein Einkaufswagen von Penny Markt wird geschoben.
Greenpeace hatte in Schuhen bei Penny gefährliche Chemikalien gefunden.

Die internationale Rewe-Group will bis zum Jahr 2020 auf Giftstoffe in Textilien verzichten. Das Unternehmen erklärte laut Greenpeace, alle umwelt- und gesundheitsgefährlichen Chemikalien aus der Textilproduktion zu verbannen. Das berichtete die Umweltschutzorganisation am Donnerstag in einer Aussendung. Greenpeace hatte in Schuhen aus Penny-Märkten in Österreich gefährliche Chemikalien gefunden - mehr dazu hier.

In einem Diskonter-Textilratgeber schnitt der Rewe-Supermarkt zwar im vorderen Bereich ab, Mängel gab es jedoch bei Rohstoffeinsatz, Prozess-Chemie und Wiederverwertbarkeit der Textilien, so Greenpeace. Nun setzt das Unternehmen die Forderungen der Detox-Kampagne der Umweltschützer um.

Auch andere Unternehmen sollen "entgiften"

Eine Frau hält einen türkisfarbenen Blazer auf einem Kleiderbügel in einem Bekleidungsgeschäft.
Nunu Kaller geht wieder einkaufen
Vier der elf wichtigsten Chemikaliengruppen will die Rewe-Group bis 30. Juni 2015 durch sichere Alternativen ersetzen. Per- und polyfluorierte Chemikalien sollen bis spätestens Ende 2016 aus Textilien, Schuhen und Heimtextilien beseitigt werden. Das sei eine gute Nachricht für Umwelt und Konsumenten, sagte Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace Österreich. "Nun erwarten wir einen Entgiftungsplan von den anderen getesteten Unternehmen."

Bereits 23 globale Kleidungsunternehmen und sechs italienische Zulieferer haben sich mit Greenpeace verpflichtet, ihre Produktion bis 2020 zu entgiften. Auch der Handelsriese Tchibo und der weltweit zweitgrößte Discounter Lidl reagierten auf die Detox-Kampagne.

Die Adler Modemärkte übernehmen vom Kölner Handelskonzern Rewe und der Familie Sanktjohanser deren Anteile an der Textilkette Kressner. Adler baue damit nicht nur sein eigenes Filialnetz um neun Standorte aus, sondern erhalte über die Kressner-Kundenkarte Kontakte zu 100.000 Verbrauchern, teilte Adler-Vorstandschef Lothar Schäfer am Donnerstag mit.

Kressner verfüge über Standorte, die sich bis auf eine Ausnahme nicht in nächster Nähe zu Adler-Geschäften befänden und Kannibalisierungseffekte damit kaum vorkämen. Zum Kaufpreis machte Adler keine Angaben, kündigte aber an, Kressner werde ab 2016 einen Beitrag zum operativen Gewinn (Ebitda) leisten.

Adler gehört mit 4.300 Mitarbeitern und aktuell 167 Modemärkten zu den größten Textileinzelhändlern in Deutschland. Das 1948 gegründete Unternehmen gehört inzwischen mehrheitlich dem Textilunternehmen Steilmann und dem Finanzinvestor Equinox. Deren gemeinsame Bietergesellschaft hält knapp 60 Prozent an Adler.

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