Rewe baut Reisesparte mit Zukauf deutlich aus

Der Rewe-Konzern baut seine Touristiksparte mit einer Übernahme in der Schweiz aus und will so Wettbewerbern wie TUI oder Thomas Cook verstärkt Konkurrenz machen. Die Kölner übernehmen das europäische Reiseveranstaltergeschäft des Touristikkonzerns Kuoni mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Franken (1,9 Milliarden Euro) und rund 2350 Mitarbeitern. „Diese Übernahme bringt uns in der europäischen Touristik entscheidend voran“, sagte Rewe-Chef Alain Caparros.
Die Wettbewerbsbehörden müssen der Transaktion, die im dritten Quartal vollzogen werden soll, noch zustimmen. Die Rewe-Reistochter DER Touristik, bislang zweitgrößter deutscher Reiseanbieter, kommt mit dem Zukauf auf rund sieben Milliarden Euro Umsatz und rund 7,7 Millionen Kunden.
Österreich nicht betroffen
Kuoni Österreich ist von dem Deal nicht betroffen. Seit einem Management-buy-out 2008 ist das Unternehmen vollständig in privater österreichischer Hand und wird weiterhin eigenständig und unabhängig geführt. Die Rechte am Namen Kuoni bleiben erhalten.
Starke Marken
Die Rewe-Reisesparte hatte 2014 rund 4,9 Milliarden Euro umgesetzt, im Konzern waren es mehr als 51 Milliarden Euro. Zu dem zweiten Standbein neben dem Einzelhandel gehören auch Marken wie ITS, Jahn Reisen, Dertour, Meier's Weltreisen oder ADAC Reisen. Die Kölner dringen durch den Zukauf in Europa weiter vor und erhoffen sich auch Wettbewerbsvorteile im internationalen Einkauf von Flugkapazitäten und Hotelplätzen. Caparros hatte immer wieder angekündigt, Rewe wolle auch durch Übernahmen wachsen.
Kuoni besiegelt durch den Verkauf den angekündigten Konzernumbau. Das 1906 gegründete Unternehmen will sich nun auf die Rolle eines Großhändlers für die globale Reiseindustrie und die Bearbeitung von Visa-Anträgen im Auftrag von Regierungen konzentrieren. Dort gilt das Unternehmen als Branchenpionier -die Firma betreibt für 45 Regierungen 1400 Visa-Antragszentren in 117 Ländern.
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