Rettung in der Zielgeraden

Ein Mega-Baumarkt mit großen Werbebannern an der Fassade.
14 von 15 Banken wollen der Baumarktkette mehr Zeit und Geld gewähren.

Die Banken haben das Sanierungskonzept für die Baumarktkette bauMax so gut wie fertig gezimmert. Das niederösterreichische Familienunternehmen fährt in Osteuropa hohe Verluste ein. Im Vorjahr klaffte ein Minus von 57 Millionen Euro in der Bilanz (Umsatz: 1,246 Mrd). Die Eigentümerfamilie Essl musste bereits 40 Millionen Euro aus ihren Privatstiftungen zuschießen. Nun müssen wohl erneut zwischen 10 und 15 Mio. Euro aus dem Privatvermögen zugeschossen werden.

Bei Bankengesprächen diese Woche sollen 14 von 15 Instituten zugestimmt haben, bauMax mehr Zeit und Geld zu gewähren. Nur die Bank für Tirol und Vorarlberg soll sich laut APA-Informationen noch gegen das Konzept stemmen. Eine Entscheidung soll noch diese Woche fallen.

bauMax wird in den kommenden Jahren einen Sparkurs fahren. Die aktuell 159 Standorte, 66 davon in Österreich, werden derzeit unter die Lupe genommen, Filialschließungen nicht ausgeschlossen. Vor allem Kroatien, Rumänien und Bulgarien läuft das Geschäft nicht rund. "In Zentraleuropa nehmen die jetzt jeden Markt dreimal unter die Lupe", so ein Insider. Zudem werden sowohl Verwaltung wie auch das Sortiment gestrafft. Mit ihren etwa 9.200 Beschäftigten ist die bauMax-Gruppe nach Ansicht eines Experten "too big to fail".

Geht das Rettungspaket der Banken durch, soll in drei Jahren der Turnaround gelingen. Handelsexperte Michael Hürter wurde als COO (Chief Operating Officer) für das operative Geschäft geholt. Vorstandschef ist nach wie vor Martin Essl.

Kommentare