Benko: Wien geeignetes Pflaster für KaDeWe

Mit Luxuskaufhäusern rund um das renommierte Berliner KaDeWe will Karstadt-Eigentümer René Benko expandieren. Auch Wien sieht er als ein gutes Pflaster für ein solches Nobelkaufhaus.
Benkos Signa Holding hat heuer den deutschen Warenhauskonzern Karstadt übernommen. Die drei Premium-Häuser - das sind bisher das KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg - sind seit September unter dem neuen Namen "The KaDeWe Group" gebündelt.
" Wien würde für ein schönes KaDeWe Sinn machen"
"Wir wollen mit der KaDeWe-Gruppe weiter wachsen, innerhalb Deutschlands und außerhalb", sagte Benko am Donnerstag in Wien zur APA. Über konkrete Projekte spricht er nicht. Ein Haus in der österreichischen Hauptstadt wäre aber vorstellbar, bestätigt er: "Wien würde für ein schönes KaDeWe Sinn machen."

Nicht äußern wollte sich Benko zu den erwarteten Einschnitten bei der deutschen Warenhauskette Karstadt und zum weiteren Fortgang der dortigen Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft.
In Wien gab es am Donnerstag den Spatenstich für den "Austria Campus", den Benko auf dem ehemaligen Nordbahnhofgelände errichtet. Auf der Hälfte der Fläche entsteht bis 2018 das neue Hauptquartier der Bank Austria.
Am Donnerstag war Spatenstich für die neue Bank Austria-Zentrale in Österreich. Damit erfolgte der formelle Baustart für den gesamten "Austria Campus" am ehemaligen Nordbahnhofgelände hinter dem Wiener Praterstern. Gebaut wird von der Signa Holding des Großinvestors Rene Benko. Kostenpunkt: 500 Mio. Euro.
Die Bauarbeiten beginnen Mitte Jänner. Die Hälfte der Fläche des künftigen Austria Campus wird zum neuen Hauptquartier der Bank Austria, die in der angrenzenden Lassallestraße schon zwei große Verwaltungsgebäude hat. In dem neuen Wiener Hauptquartier werden ab 2018 insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter der österreichischen UniCredit-Tochter arbeiten.

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sprach von einem "materialisierten Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort und zur Stadt". Kapital mag flüchtig sein, aber Investitionen seien es bei weitem nicht. "So lassen sich auch komische Redereien falsifizieren", sagte Häupl.
"Gerücht um Abwanderung schon lange Geschichte"
Vor Jahren waren immer wieder Spekulationen laut geworden, die Bank Austria als Osteuropazentrale des UniCredit-Konzerns könnte irgendwann von Wien nach Mailand abgezogen werden. "Dieses Gerücht und Gerede ist schon lange Geschichte", sagte Bank Austria-Chef Willibald Cernko heute beim Spatenstich für das neue Headquarter. "Unsere zukünftige Heimat ist im zweiten Bezirk in Wien, hier werden wir 2018 einziehen und dabei auch in eine neue Arbeitswelt abtauchen."
Rene Benko, vom Bezirkshauptmann heute als "sehr geehrter Herr Investor" begrüßt, sieht auf den ehemaligen Nordbahnhofgründen in wenigen Jahren einen neuen Stadtteil in Wien aufmachen. Bis 2025 entsteht hier laut Bürgermeister Häupl auf einer Fläche von 85 Hektar ein neues Stadtgebiet mit 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen. Zentraler Bestandteil des Gesamtprojekts sei der Austria Campus mit voraussichtlich 9.000 Arbeitsplätzen.
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