Rekord bei Stromimporten

Strommasten und Hochspannungsleitungen vor einem orangefarbenen Himmel bei Sonnenuntergang.
Strom wurde zugekauft, weil er billig war und um das deutsche Netz stabil zu halten.

Im Vorjahr kamen 13,5 Prozent des heimischen Stromverbrauchs aus dem Ausland - so hoch war der Anteil der Importe noch nie. Der Nettoimport (Importe minus Exporte) machte insgesamt mehr als 9000 Gigawattstunden aus. Die Abhängigkeit Österreichs von Stromimporten sei noch nie hoch gewesen, so die IG Windkraft. Angesichts der Rekordwerte drängt die IG Windkraft auf den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energiequellen. Laut Umfrage werde der Ökostrom-Ausbau auch befürwortet: Wind- und Sonnenkraftwerke kamen bei dieser Umfrage im österreichischen Durchschnitt auf fast 80 Prozent Zustimmung.

Genügend eigene Kapazitäten

"Österreich hat ausreichend Kapazitäten", so E-Control-Vorstand Martin Graf. Die Importe seien nicht gestiegen, weil die Erzeugungskapazitäten zu gering wären. "Der Strom wurde zugekauft, weil er zu dieser Zeit günstig war bzw. wurde der Strom aus physikalischen Gründen importiert, um das deutsche Stromnetz stabil zu halten." Wenn der viele Ökostrom aus deutschen Solar- und Windkraftanlagen nicht seinen Weg in die Nachbarländer gefunden hätte, hätte dies das deutsche Stromnetz überlasten können. Österreich importierte vor allem billigen Ökostrom aus Deutschland.

Eine Grafik zeigt die Nettostromimporte Österreichs in Prozent des Stromverbrauchs von 2000 bis 2014.
Nettostromimporte* in Prozent des Stromverbrauchs 2000-2014 - Kurvengrafik Grafik 0495-15-Strom.ai, Format 88 x 55 mm

Die IG Windkraft rechnet damit, dass Österreich heuer bilanziell wohl nicht atomstromfrei werden wird. Die E-Control dagegen rechnet sehr wohl damit, dass Österreich heuer eine bilanzielle Atomstromfreiheit erreichen wird. Ein Zusammenhang zwischen Stromimporten und bilanzieller Atomstromfreiheit bestehe nicht.

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