RBI mit weniger Gewinn, aber Aussicht auf mehr Wachstum

RBI-Chef Johann Strobl
Das erste Quartal brachte Kreditwachstum und Zinsüberschuss. Der Gewinn ging wegen Sondereffekten zurück.

Die börsennotierte Raiffeisen Bank International (RBI) ist im ersten Quartal 2018 gewachsen, der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber von 399 Mio. Euro auf 226 Mio. Euro gesunken. Das ist in erster Linie verschiedenen Sondereffekten geschuldet.

Die Kredite sind konzernweit, auch in Österreich, gewachsen. Die Forderungen an Kunden stiegen insgesamt um 5,8 Prozent auf 85,53 Mrd. Euro.
Sondereffekte waren in erster Linie eine Veränderung der Risikokosten um 92 Mio. Euro nach Nettoauflösungen im ersten Quartal 2018, negative Bewertungsergebnisse aus Hedging und der Verkauf des Polen-Kernbankgeschäfts.

Starke Kapitalbasis

Kreditwachstum und Zinsüberschuss entwickeln sich erfreulich“, wurde RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl Mittwochfrüh in einer Aussendung zitiert. „Aufgrund von verschiedenen Sondereffekten ist das erste Quartal 2019 nur bedingt mit dem Vorjahresquartal vergleichbar“, betonte er. „Wir verfügen über eine starke Kapitalbasis, die uns Spielraum für weiteres Wachstum gibt. Ich gehe davon aus, dass die RBI auch 2019 ein gutes Geschäftsergebnis erwirtschaften wird.“

Das RBI-Betriebsergebnis betrug 465 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss blieb trotz des Polen-Verkaufs mit 825 Mio. Euro - einem Minus von 4 Mio. Euro (-0,5 Prozent) - nahezu stabil im Jahresvergleich. Ohne Berücksichtigung Polens wäre dieser im Jahresvergleich um rund 8 Prozent gestiegen, betont die heimische Großbank.

Weniger Filialen, mehr Mitarbeiter

Das Konzernergebnis verbesserte sich um 129 Mio. auf 226 Mio. Euro. Die um 212 Mio. geringeren Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte haben wesentlich dazu beigetragen, so die RBI. Dem standen um 101 Mio. Euro höhere Abgaben und Sonderbelastungen aus staatlichen Maßnahmen gegenüber, die in den meisten Fällen im ersten Quartal zu buchen waren.

Die Zahl der Geschäftsstellen ging von 2.159 auf 2.153 zurück. Der Trend zu weniger Filialen ist in der Bankenwelt grundsätzlich gegeben. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 0,4 Prozent auf 47.264.

Profitiert hat die RBI im ersten Quartal vom Kursanstieg des russischen Rubel. Das hat sich trotz des Wachstums der Bank schön aufs Kapital und die Kapitalquote ausgewirkt.

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