S&P bestätigt Österreich-Rating
Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat das Rating der Republik Österreich von "AA+" mit stabilem Ausblick bestätigt. Die Bestätigung reflektiere die stabile Regierungspolitik Österreichs sowie eine vorhersehbare und wachstumsunterstützende Wirtschaftspolitik. Österreich verlor im Jänner 2012 das Rating AAA (Triple-A) bei S&P.
Ausschlaggebend für den stabilen Ausblick sei die Erwartung, dass Österreichs Wirtschaft von der internationalen wirtschaftlichen Erholung profitiere, die neue Regierung den strikten Konsolidierungspfad aufrecht erhalte und die österreichischen Banken auf ihre moderate Eigenkapitalausstattung fokussieren, schreibt die Agentur in ihrer Ratingbegründung.
Hoffnung auf Triple-A
S&P hat Österreich damit trotz Hypo-Krise mit ihrer aktuellen Ratingbestätigung wieder Hoffnung auf das Zurückerobern des im Jänner 2012 aberkannten Spitzenratings Triple-A gemacht. Negative Ratingveränderungen könnte es bei einer Abweichung bei der Budgetsanierung oder bei einer Verschärfung der Krim-Krise mit negativen Auswirkungen auf österreichische Banken geben.
"Wir würden Österreich hinaufstufen, wenn wir eine ausgeprägte Verbesserung bei der fiskalischen Flexibilität sähen, die über das Niveau des derzeitigen Regierungsplans hinausgeht, sowie eine weitere Verbesserung bei den externen Indikatoren", schreibt die Agentur in ihrem am Freitag veröffentlichten Ratingbericht.
Verschlechterung nicht ausgeschlossen
Eine Verschlechterung des am Freitag bestätigten "AA+"-Ratings mit stabilem Ausblick lässt sich die US-Ratingagentur offen: "Wir könnten eine negative Ratingmaßnahme für Österreich in Betracht ziehen, wenn die neue Regierung - im Gegensatz zu unseren Erwartungen - von ihrem Budgetsanierungsplan abweicht und Budgetdefizit und Schulden dann höher als erwartet ausfallen." Unerwartete Entwicklungen in der Ukraine oder Russland mit negativen Auswirkungen für die dort vertretenen österreichischen Banken könnte ebenfalls zu einer negativen Veränderung des Ratings führen.
S&P rechnet aufgrund der für heuer geplanten Einrichtung der Abwicklungsgesellschaft für die Hypo Alpe Adria Bank mit einem Anstieg der Staatsschuldenquote von zuvor 70,5 auf 80 Prozent des BIP im Jahr 2014. "Österreichs hohe Staatsschulden und moderate Eventualverbindlichkeiten - primär wegen des Bankensektors - hemmen das Rating", heißt es im S&P-Bericht.
Spindelegger erfreut
Moody's stuft ÖVAG auf Ramsch-Niveau
Unterdessen warnte die US-Ratingagentur Moody's Anleger davor, ihr Geld in Papiere der teilstaatlichen österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) zu stecken. Die Experten stuften die Bonitätsnote der Bank am Donnerstagabend auf "Ba1" von zuvor "Baa3" zurück. Das ist in der Skala der Agentur zwar nur eine Verschlechterung um einen Rang. Allerdings trägt die neue Note nun das Attribut "Non Investmentgrade", mit dem Moody's Investoren vor Ausfällen bei einer weiteren Verschlechterung der Lage warnt.
An der ÖVAG ist die Republik Österreich seit April 2012 mit 43,3 Prozent beteiligt. Die Bank musste damals nach hohen Wertberichtigungen aufgefangen werden. Mehrheitseigentümer sind die regionalen Volksbanken. Insider bezweifeln, dass sie im Fall eines Durchfallers der ÖVAG beim Stresstest der europäischen Bankenaufseher eine Kapitalauffüllung alleine stemmen können. Seit einigen Wochen machen Gerüchte um eine allenfalls notwendige Totalverstaatlichung die Runde.
Grund für die Moody's-Rückstufung in die untere Liga sei die schwindende Bereitschaft der österreichischen Regierung, weitere Gelder in die Verluste schreibende Bank zu pumpen, erklärte Moody's. Finanzminister Michael Spindelegger hatte Mitte Jänner erklärt, die Bank müsse mögliche Kapitallücken selber stopfen. "Da gibt es keinen Spielraum des öffentlichen Zuschusses", so Spindelegger. Ein ÖVAG-Sprecher sagte am Freitag, das Institut mache Fortschritte beim Abbau seiner nicht lebensfähigen Teile. Details will die Bank kommenden Donnerstag bei der Veröffentlichung der Bilanz für 2013 bekanntgeben. Im Dezember hatte sie für das vergangene Jahr bereits einen Verlust von wohl mehr als 200 Millionen Euro für die Einzelbilanz angekündigt. Darin ist die Entwicklung wichtiger Bankteile wie etwa der Rumänien- oder der Leasing-Tochter nicht berücksichtigt.
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