Raiffeisen schafft Hürde für hartes Kernkapital

Ein Mann mit Brille gestikuliert vor einem gelben Hintergrund.
Bilanz: Europas Banken müssen ihr Kernkapital aufstocken - als Krisenprävention. Raiffeisen International hat dies schon hinter sich.

Um neuen Bankenkrisen vorzubeugen, müssen Europas Banken ihr Kernkapital bis 30. Juni kräftig aufstocken. Die Raiffeisen-Gruppe hat die geforderte Neun-Prozent-Hürde bereits geschafft.

"Die Raiffeisen Bank International konnte im ersten Quartal die Core-Tier-1-Quote (hartes Kernkapital, Anm.) auf 10,2 Prozent erhöhen", erklärte deren Chef Herbert Stepic. Auch die Raiffeisen Zentralbank – die am Dienstag Partizipationskapital in Höhe von 500 Mio. Euro in Stammaktien umwandeln konnte – sei nun bei 9,3 Prozent.

Dank lukrativer Verkäufe von Wertpapieren schnellte der Nettogewinn der RBI im ersten Quartal zudem um 100,4 Prozent auf 541 Mio. Euro in die Höhe. Sorgen hat Stepic in Ungarn und der Ukraine; Tschechien, Rumänien und Russland brummen hingegen. Der Personalstand wurde um 1,5 Prozent (rund 900 Mitarbeiter) auf 59.027 reduziert.

Zugekauft hat man Ende April die Warschauer Polbank, in Tschechien und der Slowakei kaufte man Minderheitsanteile an Tochterfirmen. Mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 2,7 Prozent sieht Stepic Osteuropa klar im Vorteil gegenüber der Eurozone.

Neben der Diskussion um einen griechischen Euro-Ausstieg sorgt Stepic die Lage in Ungarn: Zwar werde das Land wohl wieder Hilfe vom Währungsfonds bekommen. Doch Pläne für eine neue Finanztransaktionssteuer könnten den RBI-Verlust im Land von 20 Mio. Euro weiter erhöhen.

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