RBI: Rückzahlung der Staatsgelder steht bevor

Zwei gelbe Schilder mit dem schwarzen Logo der Raiffeisen Bank.
Grünes Licht zur Tilgung der Staatshilfen soll in Kürze kommen / Höhere Vorsorgen für faule Kredite

Die Raiffeisen Bank International (RBI) will im Juni das in der Finanzkrise eingeschossene Staatsgeld tilgen - entweder die gesamte Summe oder zumindest einen beträchtlichen Teil davon.

Wegen der Ukraine/Russlandkrise hatte die Finanzmarktaufsicht heuer im März die vorzeitige Rückzahlung der 1,75 Milliarden Euro an staatlichem Partizipationskapital nicht erlaubt. Nun soll die Aufsicht eine zügige Bewilligung zugesagt haben.

Für das erste Quartal 2014 weist die Bank einen Nettogewinn von 161 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 157 Millionen Euro) aus. Währungsabwertungen vor allem in der Ukraine haben das Handelsergebnis ins Minus gedrückt.

Höhere Vorsorgen für faule Kredite

Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Bedarf an Kreditrisikovorsorgen zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro, wobei die Ergebnisse noch vom anstehenden EZB-Bilanzcheck und einer weiteren Verschlechterung in Russland und der Ukraine beeinflusst werden könnten. Für 2013 waren es 1,15 Milliarden gewesen, die für faule Kredite zurückgelegt werden mussten.

Die RBI ist der zweitgrößte Kreditgeber in Zentral- und Osteuropa nach der UniCredit -Tochter Bank Austria und vor der Konkurrentin Erste Group. Die ukrainische RBI-Tochter Aval zählt zu den fünf größten Banken des Landes. Auf der Halbinsel Krim habe die RBI ihre 32 Filialen verkauft und das 70 Millionen Euro schwere Firmenkundengeschäft auf ihre russische Tochter übertragen. In der Unruhe-Region im Osten des Landes, wo die RBI 84 Filialen hat, sei die Lage weiterhin „unübersichtlich“, erklärte das Institut. Zu schaffen macht der RBI dort vor allem die Abwertung der lokalen Währung Hryvnia: Weil Kunden dadurch Schwierigkeiten haben, ihre Fremdwährungskredite zurückzuzahlen, stiegen die Vorsorgen für faule Kredite zu Jahresbeginn auf 92 von 27 Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte die RBI in der Ukraine einen Verlust von 24 Millionen Euro.

Ähnliche Probleme hatte die Bank auch in Russland. Zwar sei das Geschäft der traditionell hochprofitablen Tochter trotz der politischen Spannungen „relativ normal“ verlaufen, sagte Bankchef Karl Sevelda. Die Risikovorsorgen stiegen jedoch um 41 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn der Russland-Tochter schrumpfte dadurch um knapp ein Drittel auf 139 Millionen Euro.

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