Raiffeisen Bank International: Corona-Krise trübt Quartalsgewinn

Das Logo der Raiffeisen Bank International an einem modernen Bürogebäude.
Ein Fünftel weniger Ergebnis von Jahresbeginn bis März, die Risikokosten sind gestiegen. Eine Dividende für 2019 soll es dennoch geben.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat zu Jahresbeginnn die Coronakrise zu spüren bekommen. Während die Betriebserträge im ersten Quartal wie geplant im Jahresabstand kräftig gestiegen sind, sind das Ergebnis nach Steuern und das Konzernergebnis bis Ende März spürbar gesunken. Die Risikokosten legten deutlich zu, der überwiegende Teil dieses Anstiegs war durch die Pandemie bedingt.

Das Ergebnis nach Steuern gab um knapp 20 Prozent von 259 auf 207 Mio. Euro nach. Das Konzernergebnis verringerte sich um beinahe 22 Prozent von 226 auf 177 Mio. Euro, teilte die RBI am Donnerstag mit. "Das operative Ergebnis (plus 33 Prozent auf 650 Mio. Euro, Anm.) ist erfreulich", kommentierte Bankchef Johann Strobl die Zahlen. Die Ertragskraft sei sehr stark.

Ausschüttung

Je Aktie betrug der Gewinnrückgang mehr als 23 Prozent auf 0,49 (0,64) Euro. Die Titel notierten zuletzt an der Börse bei 15,88 Euro.Vom Konzernergebnis beabsichtigt Strobl weiterhin 20 bis 50 Prozent auszuschütten. "Wir sind mit ausreichend Eigenkapital ausgestattet", so seine Begründung.

Und die RBI stehe zur Verfügung, Kunden Finanzierung zu geben. Zwei Punkte, die laut Strobl für die Europäischen Bankenaufsicht (EBA) als Kriterien für eine mögliche Ausschüttung gelten.

Daher habe sie den Banken empfohlen wenn sie nicht auf eine Ausschüttung verzichten wollen, ihre Hauptversammlung, die darüber entscheidet, auf Oktober zu verschieben. Das hat die RBI getan.

Bis dahin werde man die Entwicklung, insbesondere der Risikokosten, beobachten und eventuell den Dividendenvorschlag von Anfang Februar (1 Euro je Aktie) leicht adaptieren müssen. Auch für 2020 sei eine Dividende geplant.

Ausblick aktualisiert

Denn eine Verschlechterung des Ratings der Kunden ziehe auch höhere Risikokosten beiden Banken nach sich, erklärte der Bankchef am Donnerstag Vormittag in einer Telefonkonferenz für Journalisten. Die Risikokosten stiegen im ersten Quartal auf 153 Millionen Euro. "Wir wissen, dass einige Kunden Schwierigkeiten haben werden", so RBI-Risikochef Hannes Mösenbacher.

Wegen des Einflusses der Covid-19-Pandemie passte die RBI auch ihren Ausblick an. "Die Rückkehr zu einem normalen Leben dauert länger", sagte Strobl. So werde für 2020 neben den höheren Risikokosten ein geringes Kreditwachstum erwartet. 

Generell ist die Bank laut den Vorständen besser aufgestellt als zur Finanzkrise 2008. Dies würden auch diverse Stresstest-Szenarien zeigen. Zudem könne man heute besser reagieren als damals.

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