Rätselhafte Stromausfälle in Wien

Ein Strommast und mehrere Stromleitungen vor einem grauen Himmel.
Vier Unterbrechungen innerhalb einer Woche. Versorger Wien Energie beschwichtigt: "Absolut untypisch"

Derzeit scheinen Stromausfälle für Wiener Haushalte auf der Tagesordnung zu stehen. Am Montagmorgen kam es in Wien-Ottakring erneut zu einer zweistündigen Stromunterbrechung, von der rund 1.500 Kunden der Wien Energie betroffen gewesen sind. Bereits in der vergangenen Woche gab es drei ähnliche Vorfälle - am meisten davon betroffen war die Josefstadt. Die Ursache der Ausfälle ist noch unklar.

Christian Ammer, Pressesprecher des Energieversorgers bedauert die Häufung, nennt sie aber "absolut untypisch". "Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum verzeichnete man 2012 bisher um 20 Prozent weniger Ausfälle", hält Ammer im Gespräch mit der APA fest.

Hitze als mögliche Erklärung

Eine genaue Ursache für die derzeit erhöhte Zahl der technischen Gebrechen gibt es laut dem Sprecher nicht, mögliche Erklärungen hingegen schon. So näherten sich die Spitzenwerte in diesem Sommer, die sonst rund 40 Prozent weniger als im Winter betragen, jenen der kalten Jahreszeit an. "Im Juni wurden 1.800 Megawatt gemessen, was nur noch einer Differenz von zehn Prozent zu den Winterwerten entspricht", so Ammer. Dieser gestiegene Stromverbrauch, etwa durch Klimaanlagen bedingt, belaste wiederum die Kabel zusätzlich zu deren Umgebungshitze.

"Ein wissenschaftlicher Beweis für den Einfluss der Hitze liegt aber nicht vor", betont Ammer. Mögliche auslösende Faktoren wären es aber allemal. Die unterirdische Verkabelung in Wien, wo die Leitungen in ungefähr 1,5 Metern Tiefe liegen, würden grundsätzlich eine andere Art der Fehleranfälligkeit mit sich bringen, als dies bei Oberleitungen der Fall wäre.

In einer aktuellen Aussendung des Energieunternehmens wurde weiters darauf hingewiesen, dass im Sommer bis zu 80 Prozent aller Störungen durch Baustellenarbeiten verursacht werden. So könne es etwa bei Grabungstätige zu Kabelbeschädigungen kommen, die eine Unterbrechung der Stromversorgung zur Folge haben. Ammer weist noch einmal darauf hin, dass sich die Zahl die betroffenen Haushalte jeweils weniger als ein Prozent der 1,2 Mio. Wien-Energie-Kunden betroffen hätten.

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