Puma bringt Fußball-WM keine Punkte

Ein Fußball mit dem Puma-Logo vor einem roten Hintergrund mit einem großen Puma-Logo.
Der Sportartikel-Hersteller kämpft mit lahmen Geschäften, Adidas verliert gegenüber Nike an Boden.

Große Sprünge hat Puma schon lange nicht geschafft. Den Sportartikel-Hersteller, in seiner Branche hinter US-Konzern Nike und dem deutschen Konkurrenten Adidas der drittgrößte weltweit, plagen seit etwa zwei Jahren arge Wadenkrämpfe – in Form von massiven Gewinnrückgängen. Vorstandschef Björn Gulden versucht, mit Einsparungen und einer Neupositionierung der Marke, den Konzern wieder auf Trab zu bringen. So richtig Tritt fassen konnte Puma allerdings noch nicht. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sackte das Konzernergebnis auf Jahressicht um 30 Prozent auf 35,6 Millionen Euro ab. Der weltweite Umsatz ging um sieben Prozent auf 725,7 Millionen Euro zurück.

Von der Fußball-WM in Brasilien erwartet sich Puma keinen großen Schub. Das Großereignis werde sich nur wenig auf die Zahlen auswirken, erwartet Vorstandschef Björn Gulden. Sportartikelhändler würden zwar WM-Trikots und –Schuhe in ihre Läden räumen, dafür aber weniger normale Ware bestellen.

Starker Gegenwind bläst auch Adidas ins Gesicht. Die Talfahrt des russischen Rubels (Russland ist ein wichtiger Auslandsmarkt), ein schwaches Geschäft mit Golfausrüstungen und verpasste Modetrends in Nordamerika brockten auch dem Konzern mit den drei Streifen im ersten Quartal einen Gewinneinbruch ein: Der Überschuss fiel um 34 Prozent auf 204 Millionen Euro zurück. Der Konzernumsatz schrumpfte um sechs Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Anders als Puma sieht man bei Adidas die Fußball-WM aber als großen Hoffnungsträger. Das Ereignis soll dem Konzern im Fußballgeschäft einen Rekordumsatz von zwei Milliarden Euro bescheren. Adidas stellt immerhin den Matchball der WM und rüstet Teams wie die amtierenden Weltmeister Spanien oder die deutsche Nationalmannschaft aus.

Der US-Konzern Nike ist mit einem anderen Tempo unterwegs. Der Währungsverfall in vielen Schwellenländern macht zwar auch Nike zu schaffen, konnte aber dennoch unerwartet starke Zahlen vorlegen. Im letzten abgeschlossen Quartal (bis Ende Februar) zog der Konzernumsatz um 13 Prozent auf sieben Milliarden US-Dollar (5,1 Mrd. Euro) an. Der Gewinn stieg um drei Prozent auf 685 Millionen Dollar.

Jetzt, kurz vor der WM in Brasilien, erhebt Nike Anspruch auf die Weltmarktkrone im Geschäft mit Fußballausrüstung. Diese Woche behaupteten die Amerikaner, Adidas in diesem Bereich vom Thron gestoßen zu haben. Bei der WM rüstet Nike zehn Nationalteams aus – mehr als jede andere Marke.

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