Prozess gegen EX-BEGAS-Chef Simandl nach fast einem Jahr zu Ende

Ein älterer Mann mit grauem Haar und dunklem Anzug blickt in die Kamera.
Energie Burgenland hatte auf 2,8 Mio. Euro geklagt - Urteil in den nächsten Monaten erwartet.

Nach knapp einem Jahr ist am Dienstag im Landesgericht Eisenstadt der Zivilprozess der Energie Burgenland gegen den früheren BEGAS-Chef Rudolf Simandl zu Ende gegangen. Der aus der Fusion von BEWAG und BEGAS entstandene Energieversorger hatte Simandl im Vorjahr auf 2,8 Mio. Euro geklagt. Heute wurde noch eine Zeugin befragt, dann schloss Richterin Carmen Pirker die Verhandlung.

Das BEGAS-Gebäude in der Kasernenstraße 10 mit verschiedenen Flaggen davor.
Experten hätten einen Brutto-Pensionsanspruch Simandls von etwa 28 Mio. Schilling (2,03 Mio. Euro) errechnet.
Das Urteil ergeht schriftlich und wird in den nächsten Monaten erwartet. Am letzten Verhandlungstag sagte eine für Personalabrechnung und Controlling verantwortliche Mitarbeiterin der Energie Burgenland aus. Dabei ging es um die Berechnung von Gegenforderungen Simandls in der Höhe von insgesamt 72.000 Euro. Der Ex-Manager hatte entlohnungsabhängige Ansprüche sowie 27 Tage nicht konsumierten Urlaub geltend gemacht. Schließlich stellten die Prozessparteien die Höhe der Gegenforderungen mit rund 49.000 Euro außer Streit.

Pension vorzeitig ausbezahlt

Eine Gerichtsverhandlung mit Richtern und Anwälten wird gefilmt.
Zweite Runde im Zivilprozess gegen Simandl, 2014 geht‘s weiter
Das Verfahren hatteam 27. August des Vorjahres begonnen. Im Kern ging es um die Pension Simandls, die ihm vorzeitig ausbezahlt worden war. Die Energie Burgenland hatte argumentiert, dass der Ex-BEGAS-Chef seinen Anspruch auf diese Pension bereits im Jahr 2000 verwirkt habe.

Ein Vergleich schien vom Start an außer Reichweite, die Vorstellungen der Streitparteien - Simandl hatte angeboten, Pensionsverträge mit einem Rückkaufswert von rund 1,6 Mio. Euro ins Eigentum der Energie Burgenland zu übertragen - lagen weit auseinander. Die Energie Burgenland hat schon bald nach Prozessbeginn weitere Schadenersatzforderungen angekündigt. So will der Energieversorger auch die Kosten der aktienrechtlichen BEGAS-Sonderprüfung, die mit rund 800.000 Euro beziffert wurden, von Simandl zurück.

Mehr über den Begas-Skandal in Postenbesetzungen - 8:1 für die SPÖ.

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