Proteste gegen OMV-Ölbohrpläne in der Adria

Greanpeace-Aktion vor der OMV-Hauptversammlung
Aktionäre der OMV wurden bei der Hauptversammlung mit Protestplakaten gegen Ölbohrungen vor Kroatien begrüßt.

Transparente mit der Aufschrift " OMV, raus aus der Adria" oder "Der nächste Kroatie-Urlaub - mit OMV?" und ein schwarzer Teppich, der auf die drohende Verschmutzung des Meeres durch Ölbohrungen hinweist: Aktionäre, die am Dienstag Nachmittag zur Hauptversammlung der OMV im Wiener Messegelände kamen, wurden von Umweltschützern aus Österreich und Kroatien begrüßt. Sie protestieren gegen das Vorhaben des heimischen Ölkonzerns, in der Adria nahe Dubrovnik und neben Nationalparks, wie Greenpeace betont, nach Öl und Gas bohren zu wollen. Sieben Lizenzen hat die OMV von der kroatischen Regierung erworben. Mehr als 4000 Österreicher haben sich laut Global 2000 bereits an OMV-Chef Gerhard Roiss gewandt und ihn aufgefordert, die Adrai frei von Ölbohrungen zu halten.

Unterschrift fehlt

Tatsächlich hat die OMV in einem Konsortium mit dem US-Ölkonzern Marathon, der 60 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen hält, sieben Bohrlizenzen in der Adria von der kroatischen Regierung erhalten. Allerdings ist der Vertrag noch nicht unterschrieben, betont man bei der OMV. Mit Bohrungen sei zudem noch lange nicht zu rechnen. Zuerst werde mit Seismik begonnen, um herauszufinden, wo genau Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Diese Untersuchungen dauerten mehrere Jahre. Erst dann werde auf Basis der Daten, die die Seismik liefere, analysiert, ob es wirtschaftlich vertretbar sei, Bohrungen zu beginnen.

Laut Greenpeace hat die Regierung in Zagreb 90 Prozent der kroatischen Adriafläche für Öl- und Gasbohrungen geöffnet. In einer erste Runde der Lizenzvergabe hätten auch der kroatische Ölkonzern INA, die ungarische MOL und die italienische ENI Lizenzen erhalten. Die Einnahmen aus den Ölexplorationen sollen in den ersten fünf Jahren 70 Mal niedriger sein als jene aus dem Tourismus, behaupten die Umweltschützer.

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