Privatkonkurse: KSV gegen Wegfall der Mindestquote
Gegen eine Abschaffung oder Aufweichung der Mindestquote von zehn Prozent bei Privatkonkursen sprach sich am Dienstag der Leiter der Insolvenzabteilung des Kreditschützers KSV, Hans-Georg Kantner, aus. Er kritisierte den Chef der Dachorganisation der Schuldnerberatungen, Hans Grohs, der eine Aufhebung der Mindestquote fordert. Denn immer mehr verschuldete Menschen hätten, so Grohs, keinen Job und könnten sich einen Privatkonkurs nicht leisten.
Würde die Mindestquote wie in Deutschland abgeschafft, müssten die Banken die ausgefallenen Zahlungen "den guten Zahlern draufschlagen", ist Kantner sicher. Nach seiner Rechnung könnten die Kreditkosten für alle dadurch um rund ein Viertel Prozent steigen.
Kantner übte auch massive Kritik an der heimischen Lehrlingsförderung. Diese mache 166 Millionen Euro aus und würde aus dem Insolvenzentgeltfonds bezahlt, in den die Unternehmen einzahlen. Ohne Lehrlingsförderung müssten die Firmen nur 0,25 statt jetzt 0,45 Prozent der gesamten Lohnsumme in den Fonds zahlen, aus dem im Insolvenzfall Löhne und Gehälter gezahlt werden. Nach der gegenwärtigen Insolvenzentwicklung würde dieser Beitrag reichen.
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