Prinzhorn baut sich eigenes Kraftwerk in Ungarn

Das Hamburger Hungaria Containerboard Werk mit Parkplatz und einigen Fahrzeugen.
Die Papierfabrik in Dunaujvaros soll so billiger mit Strom versorgt werden.

Die österreichische Prinzhorn Holding baut sich in Ungarn um 150 Millionen Euro ein eigenes Kraftwerk, um ihre Papierfabrik in Dunaujvaros billiger mit Strom zu versorgen. Die Bauarbeiten haben am Mittwoch mit der Grundsteinlegung begonnen, prominentester Gast: Premierminister Viktor Orban.

"Unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa hängt ganz massiv von Energielösungen mit hoher Effizienz und niedrigen Kosten ab", so Cord Prinzhorn, Vorstandschef der Prinzhorn Holding. " Ungarn ist für uns ein wichtiger Markt, da wir wesentliche Teile der ungarischen Industrie mit Verpackungsmaterialien beliefern."

Die Papierindustrie ist sehr energieintensiv und der hohe Strompreis in Ungarn hat die Papierfabrik in Dunaujvaros wiederholt in Bedrängnis gebracht.

Eine große Papierrolle in einer Fabrikhalle wird abgerollt.
epa01900050 Inside view of the new paper factory of Hamburger Hungaria, an affiliate of the Austrian Prinzhorn group during the inauguration in Dunaujvaros, 69 kms south of Budapest, Hungary, 16 October 2009. The plant, the most modern paper factory in East Central Europe, was created with an investment of 166 million euros. It employs 280 workers and will produce nearly 400 thousand tons of packaging material exclusively from waste paper after reaching its full capacity in two years. EPA/TIBOR ILLYES HUNGARY OUT
Das neue Heizkraftwerk soll im zweiten Halbjahr 2015 in Betrieb gehen und mit Biomasse, Kohle und anderen Festbrennstoffen befeuert werden, darunter auch die Rückstände aus der Papierproduktion, die bisher deponiert wurden. Das Kraftwerk soll 158 MW Wärme und 42 MW Strom erzeugen können.

Die Prinzhorn Holding befindet sich in Familienbesitz und hat ihren Hauptsitz in Wien. Die Gruppe beschäftigt derzeit 4704 Leute in 13 Ländern. Das Unternehmen erzeugt aus Altpapier pro Jahr rund 1,8 Millionen Tonnen Wellpappe-Rohpapier und macht damit einen Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarde Euro. In Ungarn ist die Gruppe seit 1990 präsent. Die dortige Tochter Hamburger Hungaria erzeugt am Standort Dunaujvaros 650.000 Tonnen Wellpapperohpapier pro Jahr - das sind 85 Prozent des gesamten in Ungarn erzeugten Papiers.

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