Griechenland-Premiere: Leistungsbilanz im Plus

Eine Frau betrachtet zwei antike Statuen vor einer Projektion des Meeres.
Der florierende Tourismus verhilft Athen erstmals zu einem Milliarden-Überschuss.

Erstmals seit Beginn der Erhebungen wurde in Griechenland ein Überschuss in der Leistungsbilanz erzielt. Vor allem dank des florierenden Tourismus lag dieser 2013 bei 1,24 Milliarden Euro oder 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Seit Einführung dieser Statistik 1948 hatte es bislang stets ein Defizit gegeben, das kurz vor Ausbruch der Schuldenkrise 2008 bis auf 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anschwoll.

Da das Land jahrzehntelang weit mehr importierte als exportierte, musste diese Lücke mit ausländischem Kapital geschlossen werden. Viele Experten sehen darin einen Hauptgrund für die Krise des Landes. In die Leistungsbilanz fließen neben dem Warenhandel der Austausch von Dienstleistungen mit dem Ausland, aber beispielsweise auch Entwicklungshilfe und Vermögenseinkommen ein.

Tourismus-Boom

Dass die Bilanz nun erstmals positiv ausfällt, ist der starken Tourismussaison zu verdanken. Sie sorgte für Rekordeinnahmen von zwölf Milliarden Euro - ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2012. Keine andere Branche holt mehr ausländisches Geld nach Griechenland.

Sinkende Einfuhren bringen zudem die Handelsbilanz wieder ins Lot. Die Einfuhren fielen im Vergleich zu 2008 um 54 Prozent. Verkaufte der deutsche Autobauer Porsche damals noch 424 seiner Luxuswagen in Griechenland, so waren es im Vorjahr nur noch acht. Geholfen hat auch, dass die Geldgeber auf die Hälfte ihrer Zinszahlungen verzichtete.

Experten rechnen mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung.

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