ÖBB von EU-Razzien betroffen

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Wegen Verdachts auf Preisabsprachen ließ die EU-Kommission mehrere Firmen untersuchen.

Die EU-Kommission hat bei Razzien in mehreren Ländern die Büros von Bahnspeditionen durchsucht - betroffen waren unter anderem die ÖBB und DB Schenker Logistics. Es gebe den Verdacht, dass diese Firmen gegen EU-Recht verstoßen haben, etwa durch Preisabsprachen oder die Aufteilung des Marktes. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Es drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. Laut der ORF-Sendung "Zeit im Bild" könne die Razzia in Wien bei den ÖBB noch länger andauern und andere Betriebe betreffen.

Namen der betroffenen Firmen nannte die EU-Behörde nicht. Ein Sprecher der Deutschen Bahn in Berlin bestätigte aber, dass es eine unangemeldete Inspektion bei DB Schenker Logistics in Wien und Athen gegeben habe. "Wir unterstützen die Behörden", sagte der Sprecher. Es geht um Zubringerdienste zur Schiene, also etwa Gütertransport auf der Straße, zu Wasser und in der Luft.

Hausdurchsuchungen

Auf Anfrage der APA bestätigte eine Sprecherin der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, dass auch diese betroffen sind. Es habe am Standort der EXIF (Express Interfracht) Hausdurchsuchungen durch Mitarbeiter der EU-Kommission gegeben. Express Interfracht ist ein Tochterunternehmen der ÖBB-Gütersparte Rail Cargo Austria.

Die Brüsseler Kartellwächter ermitteln nach eigenen Angaben gegen Zulieferer auf Strecken nach Südeuropa, die Waren mit Blockzügen versenden - also Zügen, die vom Verlade- zum Entladepunkt als Einheit ohne Zwischenhalte verkehren.

Laut EU-Kommission sind die Durchsuchungen ein erster Schritt und sagen noch nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus. Eine Frist für den Abschluss der Untersuchung gebe es nicht. Preis-und Marktabsprachen zum Schaden von Verbrauchern und Kunden sind in der EU streng verboten.

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