Insolvente Baumarkt-Kette prüft neues Sanierungskonzept
Der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Seagon will den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten und stabilisieren, um die Möglichkeiten für ein Sanierungskonzept zu prüfen.
Ob diese Strategie aufgeht, ist freilich offen. Denn bei der mit 15.000 Mitarbeitern drittgrößten deutschen Baumarkt-Gruppe sind laut Gewerkschaft in den vergangenen Jahren viele Managementfehler gemacht worden, die das Überleben jetzt gefährden.
Ein schwerer Fehler sei nach der Finanzspritze von 150 Millionen Euro im Vorjahr die Billig-Schiene als Basis für einen möglichen Aufschwung gewesen. Die Strategie machte Praktiker zwar bekannt, bescherte der Gruppe aber tiefrote Zahlen. Nach dem Markteinbruch als Folge des kalten Frühjahrs 2013 sei das Konzept jetzt endgültig zusammengebrochen.
Eigentümer
Für eine Sanierung braucht Praktiker nach Meinung des österreichischen Investors Alain de Krassny – der nach eigenen Angaben zehn Prozent an der Gruppe hält – Zeit. „Eine Insolvenz ist noch nicht das Ende. Wir überlegen, gemeinsam mit weiteren Investoren die Banken rauszukaufen und die Kredite abzulösen“ wird Krassny in der Bild-Zeitung zitiert.
Die Konkurrenz dagegen scharrt bereits in den Startlöchern. Sowohl die Hagebau-Gruppe als auch Obi haben ihr Interesse an einzelnen Strandorten angemeldet. Auch der Handelsriese Rewe – zu dem in Österreich Billa und Merkur gehören – prüft die Übernahme einzelner Märkte ebenso wie die direkten Konkurrenten Globus oder Hornbach. Wobei letztere Gruppe – so deren Chef Albrecht Hornbach – den Grund für die Praktiker-Pleite vor allem in der Expansion durch Übernahmen sieht.
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