"Postler zum Bund": Wie viele bis dato wechselten

Vor sechs Jahren startete die Post ihr Programm "Postler zum Bund", womit unkündbare beamtete Mitarbeiter, für die die Post keine Verwendung hatte, in den Staatsdienst wechseln sollten. Kurz darauf folgte die Telekom Austria, mittlerweile haben beide Unternehmen 919 Beamte Richtung Bund verabschiedet. Hauptabnehmer ist das Innenministerium.
Bei der mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Post waren es bisher 509 Mitarbeiter, bei der inzwischen von der mexikanischen America Movil kontrollierten Telekom Austria (A1) 410. Die Post beschäftigt in Österreich rund 17.900 Personen, die letzten Beamten werden in rund 15 Jahren das Unternehmen verlassen. Die Telekom hat in Österreich 8.650 Beschäftigte, davon rund 4.500 Beamte.
"Die Jobs im Bundesdienst reichen vom IT-Systembetreuer im Bildungsministerium bis zur Sachbearbeiterin in der Studienbeihilfenbehörde. Die Aufgaben sind anspruchsvoll und abwechslungsreich", so A1-Personalchef Michael Jungwirth Donnerstag.
Daumen drehen
Post und Telekom hatten in den vergangenen Jahren ihre überzähligen Mitarbeiter, die sie nicht kündigen konnten, in eigenen Abteilungen gebündelt. Dass diese Mitarbeiter zum Daumen drehen verurteilt waren, hatte für Kritik gesorgt. Zu Spitzenzeiten hatten beide Unternehmen zusammen rund 1.000 Personen in diesen Abteilungen, mittlerweile wurde der Bestand auf wenige hundert reduziert.
RH übte Kritik an Frühpensionen
Zahlreiche Beamte wurden auch in die Frühpension verabschiedet, was wiederum für massive Kritik des Rechnungshofes sorgte. Im Vorjahr stellte der Rechnungshof fest, dass die betroffenen Postler wegen der großzügigen Zahlungen keinen Anreiz gehabt hätten, im Job zu bleiben. Das postinterne "Jobcenter" für die überschüssigen Mitarbeiter sei wenig erfolgreich gewesen und der Wechsel von Postbeamten zum Bund allzu schleppend verlaufen. Die Post betonte damals, man lasse sich das "Postler zum Bund"-Programm nicht schlechtreden.
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