Post will Selbstbedienung deutlich ausbauen

Das Logo der Schweizerischen Post an einer Wand.
Die wichtigsten Börse-News vom 16. November 2012

An der Wiener Börse ging am Freitag so richtig die Post ab. Als mit Abstand bester Wert im Leitindex ATX zog die Post-Aktie um mehr als vier Prozent an. Der Hintergrund: Post-Chef Georg Pölzl hatte gute Zahlen präsentiert. In den ersten drei Quartalen 2012 stieg der Umsatz zwar nur leicht – um 0,8 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro. Dabei verdiente die Post aber prächtig. Das Betriebsergebnis (Ebit) zog um 14,7 Prozent auf 125,6 Millionen Euro an. Mit gutem Grund dürfen Aktionäre auf eine gute Dividende hoffen. Im Vorjahr wurde 1,70 Euro je Aktie ausgeschüttet (nach 1,60 Euro im Jahr davor). Die Ausschüttung im Verhältnis zum Aktienkurs (Dividendenrendite) zählt zu den Spitzenwerten in Österreich.
Auch die Mitarbeiter profitieren. Die Post schüttet an ihre Beschäftigten eine „Gewinnprämie“ aus. Der Wert des Vorjahres von durchschnittlich 725 Euro pro Person soll heuer auf jeden Fall wieder erreicht werden, kündigte Pölzl an.
Gelungen ist der Post das gute Ergebnis unter anderem auch, weil sie beim Personalstand auf der Bremse steht. Und weil im wachsenden Internethandel das Paketgeschäft wie am Schnürchen läuft. Mehr Packerl bedeuten allerdings nicht mehr Personal. Die Post will das Selbstbedienungsangebot deutlich ausweiten.
Am Freitag wurde in Wien 23 mit der ersten SB-Filiale gestartet. Pakete oder Briefe aufgeben oder abholen – alles funktioniert automatisch. Für das Pilotprojekt wurde zwar Wien gewählt, tatsächlich sollen die SB-Filialen aber vor allem am Land eröffnet werden. Die Post will damit in Orten näher an den Kunden, in denen sie keinen Postpartner gefunden hat. Offen ist, wie viele SB-Filialen es geben wird. Aktuell verfügt die Post über 1900 Geschäftsstellen, 1308 davon werden von Postpartnern betreut.

Moody’s droht den Raiffeisenbanken Die US-Ratingagentur Moody’s sorgt sich um die Profitabilität der Raiffeisenlandesbanken Oberösterreich (RLB OÖ) und Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) und droht den Banken mit einer Herabstufung ihrer Bonität. Derzeit verfügen die Landesbanken über ein Langfrist-Rating von „A1“. Durch die gute Einbettung in den Raiffeisensektor droht nur eine Herabstufung um eine Stufe auf „A2“. Beide Banken seien für erhöhte Risiken anfällig geworden, die sich aus dem aktuellen Wirtschaftsabschwung ergeben, begründet Moody’s. Positiv erwähnt die Ratingagentur die starke Position am Heimmarkt und das solide Finanzierungsprofil des Raiffeisensektors.

Finanzberater AWD wird umbenannt Der deutsche Finanzdienstleister AWD ist schon bald Geschichte, schreibt das Handelsblatt. Demnach will Eigentümer Swiss Life die AWD Holding, zu der auch AWD Österreich gehört, mit der deutschen Swiss Life AG zu einem neuen Unternehmen namens „Swiss Life Best Select“ fusionieren. Swiss-Life-Manager sollen das Ruder übernehmen und restrukturieren. Bei AWD Österreich wollte man am Freitag den Bericht nicht bestätigen. Der Finanzdienstleister leidet unter seinem ramponierten Image und kämpft seit Jahren mit Anlegerklagen. Hohe Prozesskosten zehren am Gewinn und auch die Umsatzziele wurden laut Handelsblatt verfehlt.

Rosenbauer mit Gewinneinbruch Der Feuerwehrausstatter Rosenbauer leidet unter dem Sparzwang der Gemeinden. Nach neun Monaten seines Geschäftsjahres sackte der Gewinn um 16 Prozent auf 15,9 Millionen Euro ab. Dank guter Auftragslage in den USA und der Schweiz konnte der Umsatz um 17 Prozent auf 430 Millionen Euro gesteigert werden.

Schwache Börsen zum Wochenausklang Der neu ausgebrochene Nahost-Konflikt sowie enttäuschenden Daten zur Handelsbilanz der Eurozone sorgten für trübe Stimmung unter den Anlegern. Die wichtigsten Börsen in Europa rutschten in die Verlustzone.
 

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