Post: Verhandlungen gehen weiter

Post: Verhandlungen gehen weiter
Streik nach angeblichem Mobbing älterer Mitarbeiter: Vorstand und Betriebsrat einigten sich nach einem Sitzungsmarathon über das weitere Vorgehen.

Der Streik der Postler ist zwar formal noch nicht abgesagt, aber für die nächsten Wochen vom Tisch: Vorstand und Betriebsrat (Zentralausschuss) einigten sich nach einem Sitzungsmarathon in der Nacht auf Dienstag auf die weitere Vorgangsweise.

Im ersten Schritt werden die von der Gewerkschaft heftig kritisierten Mitarbeitergespräche gestoppt. Eine gemeinsam besetzte Arbeitsgruppe soll noch heuer eine Betriebsvereinbarung über so genannte "Leistungsgespräche" aushandeln. Die Mitarbeitergespräche, bei denen laut Gewerkschaft ältere Mitarbeiter aus dem Unternehmen gedrängt worden seien, hatten den Streikbeschluss der Gewerkschaft ausgelöst.

Personalreserve

In zwei weiteren Punkten konnte sich die Gewerkschaft ebenfalls durchsetzen. So wird die Personalreserve in den Zustellbasen auf neun Prozent erhöht. Weiteres gibt es ab sofort so genannte Springer-Pools mit 50 Mitarbeitern, die im Fall von krankheitsbedingten Ausfällen oder Überstundenabbau für die fehlenden Mitarbeiter einspringen. Diese Maßnahme sei, so Martin Palensky, stellvertretender Vorsitzender des Zentralbetriebsrats, seit Langem überfällig, sei aber vom Management bisher ignoriert worden.

Auslagerung

Weitgehend einig sind sich Betriebsrat und Management auch über die umstrittene Auslagerung von Tätigkeiten. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Briefzustellung künftig verstärkt an die Post-Tochter feibra ausgelagert wird, weil deren Mitarbeiter billiger sind. Eine generelle Auslagerung von Tätigkeiten ist - betonen beide Seiten in einer Aussendung - nicht geplant, die Abdeckung von Spitzenbelastungen sei aber möglich.

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