Porsche will wieder mehr auf Verbrenner setzen

Porsche will wieder mehr auf Verbrenner setzen
Porsche rechnet mit einem geringeren Absatz und einem stagnierenden Umsatz.

Zusammenfassung

  • Porsche plant, in Zukunft wieder mehr auf Verbrenner- bzw. Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge zu setzen
  • „Anpassungen in der Unternehmensorganisation“ seien geplant - das operative Ergebnis werde dadurch um rund 800 Millionen Euro reduziert
  •  Porsche rechnet mit einem geringeren Absatz und plant mit einem stagnierenden Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro

Eigentlich wäre der Plan bei den Stuttgartern gewesen, bis zum Jahr 2030 80 Prozent der Neufahrzeuge elektrisch auszuliefern. Aber bereits im vergangenen Jahr begann man damit, diese Strategie aufzuweichen und erklärte, dass der nächste Cayenne zwar elektrisch wird, die dritte Generation des SUV mit Verbrenner aber parallel dazu weiterlaufe.  

Nun habe der Vorstand „umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung der kurz- und mittelfristigen Ertragskraft der Gesellschaft beschlossen“, teilte die Volkswagen-Tochter am Donnerstagabend mit. 

Unter anderem sollen wieder mehr Porsche-Modelle mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridmotoren ausgestattet und gebaut werden. Denn das Geschäft mit Elektro-Sportwagen läuft schleppend. Vor allem der Taycan hatte im vergangenen Jahr ein dickes Minus bei den Zulassungen. 20.836 Fahrzeuge wurden 2024 an Kunden ausgeliefert, das entspricht einem Rückgang von 49 Prozent.

Auch die Entscheidung, den Macan in Europa nur mehr als Elektroversion zu verkaufen (während Porsche in anderen Märkten den Macan nach wie vor als Verbrenner verkauft) wird in Stuttgart offenbar bereits überdacht, berichtete das britische Automagazin Autocar. 2023 war der Macan gemeinsam mit dem Cayenne das meistverkaufte Modell der Marke.

Auch „Anpassungen in der Unternehmensorganisation“ seien geplant. Für die Fahrzeugentwicklung und das Batteriegeschäft sei ein deutlicher Mehraufwand zu erwarten. Alles in allem werde das operative Ergebnis dadurch um rund 800 Millionen Euro reduziert.

Prognose

Dabei rechnet Porsche mit einem geringeren Absatz und plant mit einem stagnierenden Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro. 2023 waren es noch 40,5 Milliarden. Die operative Umsatzrendite werde 2025 auf zehn bis zwölf Prozent sinken. Im vergangenen Jahr habe sie am unteren Ende der im Sommer bereits reduzierten Planungen gelegen, also bei etwa 14 (2023: 18) Prozent. Daraus errechnet sich für 2024 ein operatives Ergebnis von 5,5 bis 5,6 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang um rund ein Viertel. 

Die Dividende soll in etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben. Für 2023 hatte Porsche 2,30 Euro je Stammaktie und 2,31 Euro auf die börsennotierten Vorzüge ausgeschüttet. Mehrheitsaktionär VW, der wie die Porsche AG von Oliver Blume geführt wird, wollte sich zu den Plänen nicht äußern. Der zweite Großaktionär, die börsennotierte Familienholding Porsche SE, rechnet infolge der Geschäftszahlen und der Pläne des Sportwagenbauers mit einem stärkeren Wertverlust seiner Beteiligung. Statt um ein bis zwei Milliarden Euro müsse das Anteilspaket voraussichtlich um 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro abgewertet werden. 

Bei Volkswagen werde es auf eine Abschreibung um annähernd 20 Milliarden Euro hinauslaufen. Über den eigenen Planungen habe im vergangenen Jahr die Cash-flow-Rendite im Automobilgeschäft gelegen, erklärte die Porsche AG: bei knapp über zehn (2023: 10,6) Prozent - in Aussicht gestellt hatte der Vorstand 7,0 bis 8,5 Prozent. Das liege unter anderem am Abbau der Lagerbestände im vierten Quartal und positive Sondereffekte zum Jahresende.

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