Porr-Chef Karl-Heinz Strauss bricht eine Lanze für Flüchtlinge

Porr-Chef Karl-Heinz Strauss
Flüchtlinge, die ernsthaftes Interesse an einer Lehre zeigen, sollen im Land bleiben dürfen.

Karl-Heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender des österreichischen Baukonzerns Porr, kritisiert das rigorose Vorgehen der Regierung gegen Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge in Lehrberufen. „Ich finde, dass Menschen die nach Österreich kommen, die Sprache lernen und etwas leisten wollen, hier arbeiten können sollen.“ Er fordert eine Gesetzesänderung, die das möglich macht. Wer nach drei Jahren eine Lehre abschließe, zeige, dass er bleiben und etwas beitragen wolle.

Die Lehre solle nicht als Vehikel dienen, um Asyl erhaschen zu können, doch dürfe man Leute, die sich bemühen, nicht vor den Kopf stoßen. Porr suche dringend nach Nachwuchskräften, man würde diese beim AMS, aber auch vom Verein lobby.16, der anerkannte Flüchtlinge auf die Lehre vorbereitet, akquirieren. „Wir haben zum Beispiel viele Afghanen, die sprechen nach einem Jahr die deutsche Sprache“, sagt Strauss. Sie würden auf der Berufsschule oft zu den Besten gehören. Viele von ihnen seien inzwischen zu richtigen „Porrianern“ geworden. Porr stellt in Österreich jährlich rund 100 Lehrlinge ein, der Flüchtlingsanteil liegt laut Strauss im zweistelligen Bereich.

Völlig daneben

Die politische Diskussion um Arbeitszeitflexibilisierung geht laut Strauss völlig an den Bedürfnissen der Branche vorbei. Statt um ein paar Stunden zu streiten, müsse man junge Leute stärker für technische Berufe begeistern, um nicht von asiatischen Ländern abgehängt zu werden. TP

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