Pleite-Rückgang an allen Fronten

Auf unter 3000 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der ersten Jahreshälfte 2014 gesunken – ein Minus von 4,5 Prozent. Laut Gläubigerschutzverband Creditreform sind die eröffneten Verfahren um 6,3 Prozent auf 1.669 Fälle, die der mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen um 2,1 Prozent auf 1.267 zurückgegangen.

Creditreform-Geschäftsführer Rainer Kubicki: „Die aktuellen Zahlen lassen sich mit jenen des vergangenen Jahrs aufgrund der Alpine-Insolvenz nur bedingt vergleichen. Fakt bleibt aber, dass das Gros der Insolvenzen auf Fehler der Geschäftsführung zurückzuführen ist.“
Entgegen dem bundesweiten Trend sind in Vorarlberg (+20,3%) und in der Steiermark (+7,2%) die Insolvenzen stark gestiegen. Die stärksten Rückgänge verzeichnen die Bundesländer Burgenland (-12,7%), Kärnten (-9,4%) und Wien (-9,3%). Die höchste relative Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit mehr als 10 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt 8 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Privatinsolvenzen auf Stand von 2008
Auch die Zahl der angemeldeten Privatinsolvenzen ist in Österreich weiter rückläufig. Die eröffneten Insolvenzverfahren sind um 9,8 Prozent auf 4.238 Verfahren zurückgegangen, die mangels Vermögen zurückgewiesenen Insolvenzanträge um 2 Prozent auf 592. Insgesamt sanken die Privatinsolvenzen um 8,9 Prozent auf das Niveau von 2008.
In den Bundesländern Vorarlberg (-26,9%), Wien (-12,6%) und Salzburg (-12,3%) sind die stärksten Rückgänge zu beobachten. Entgegen den Trend entwickelte sich die Lage in Oberösterreich: hier stieg die Zahl der Privatinsolvenzen um 3,9 Prozent auf 720. Die meisten zahlungsunfähigen Privaten gibt es nach wie vor in Wien mit 1.875 Fällen. 14 von 10.000 Wienern sind insolvent, österreichweit sind es 7 von 10.000 Personen.
Die durchschnittliche Verschuldung belief sich im ersten Halbjahr auf über 100.000 Euro.
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