"Kaufmännisches Wissen häufig Mangelware"

Ein Mann sitzt am Schreibtisch mit Rechner, Geld und Kontoauszügen.
Viele Jungunternehmer von Pleiten betroffen. Anfangskosten werden oft unterschätzt.

Ein großer Teil der neu gegründeten Unternehmen scheitert bereits relativ bald nach der Eintragung. Rund 40 Prozent der Firmen müssen spätestens nach fünf Jahren Insolvenz anmelden, zeigt eine KSV-Statistik (siehe Grafik).

Viele Jungunternehmer würden die Anfangskosten unterschätzen, erklärt KSV-Vorstand Johannes Nejedlik angesichts der häufigen Konkurse. "Auch kaufmännisches Wissen ist immer wieder Mangelware, was sich negativ auf die Kalkulation auswirkt." Rückstellungen für die erste Steuervorschreibung würden oft fehlen und die Sozialversicherungsbeiträge unterschätzt werden, sagt Nejedlik weiter.

Eine Grafik zeigt die Firmenpleiten im Jahr 2013 nach Gründungsjahr in Prozent.
Den 5459 Unternehmenspleiten des Vorjahres stehen 36.946 Neugründungen gegenüber – davon entfallen 6786 auf Neuprotokollierungen und 30.160 auf Einzelunternehmen. Damit ist die Gründungszahl gegenüber 2012 wieder um 3,7 Prozent gestiegen. Die Pleiten sind im Gegenzug seit dem Jahr 2009 (6902 Insolvenzen) um mehr als ein Fünftel zurückgegangen.

Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung unter 500 Österreichern zwischen 14 und 64 Jahren hat sich bereits jeder Vierte konkrete Gedanken zur Selbstständigkeit gemacht. Die Mehrheit will das Unternehmertum schon in der Schulbildung fördern: 70 Prozent der Teilnehmer stimmten zu, dass wirtschaftliche Bildung als Unterrichtsfach eingeführt werden soll.

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