Paris-Anschläge lassen deutsche Firmen kalt

Ifo-Chef Hans-Werner Sinn
Das Stimmungs-Barometer für das Geschäftsklima in Deutschland stieg überraschend deutlich an.

Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich im November überraschend aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg von 108,2 Zählern im Vormonat auf 109,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.

„Die deutsche Wirtschaft zeigt sich von der zunehmenden weltweiten Unsicherheit unbeeindruckt“, sagte Ifo-Präsident
Hans-Werner Sinn zur Entwicklung des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers. „Nicht einmal die Anschläge von Paris haben sich in den Daten negativ bemerkbar gemacht.“ Die meisten Antworten gingen allerdings vor den Terroranschlägen vom 13. November ein. Die Firmenchefs beurteilten sowohl die Lage etwas besser als auch die Geschäftsaussichten.

Trotz Schwellenländer-Sorgen

Sinkende Exporte nach China schürten zuletzt Sorgen vor einem Dämpfer für die exportabhängige deutsche Wirtschaft, zumal auch andere große Schwellenländer wie Brasilien und Russland in Schwierigkeiten stecken. Auch der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte sorgt für Verunsicherung, ebenso die gewachsene Terrorgefahr.

Die deutsche Wirtschaft sei unbeeindruckt von den schlechten Daten aus den Schwellenländern, kommentierte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Insbesondere der Industrie-Großhandel und das Baugewerbe liefen großartig - und sogar der Teilindex der Autoindustrie sei erneut gestiegen: Der Abgasskandal spiegle sich in den Erwartungen nicht wider.

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