Papierrechnung muss kostenlos sein

Bei A1 und T-Mobile heißt es "Umweltbeitrag", bei UPC schlicht "Papierrechnungsentgelt": Mit einer Extra-Gebühr von ein bis zwei Euro pro Monat für jede Rechnung in Papierform haben die heimischen Telekom-Betreiber über Jahre hinweg ein schönes Körberlgeld verdient. Damit ist ab 21. Februar endgültig Schluss. An diesem Tag tritt die Novelle zum Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft. Diese sieht ein ausdrückliches Recht des Kunden auf eine kostenlose Papierrechnung vor. Sowohl Bestands- als auch Neukunden können dann die Form der Rechnungslegung, ob elektronisch oder Papier, frei wählen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Betreiber daran halten und ab kommender Woche ihren Kunden keine Rechnungsentgelte mehr verrechnen", sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der Konsumentenschutzabteilung der AK Wien.
6,5 Millionen
Für die Netzbetreiber bedeutet die Neuregelung Einbußen in Millionenhöhe. Bei A1 wollen 40 Prozent aller Kunden, vor allem im Festnetz, ihre Rechnung nach wie vor in Papierform, bei UPC und T-Mobile sind es immerhin rund 20 Prozent. Laut Forum Mobilkommunikation (FMK) werden pro Monat allein 6,5 Millionen Handy-Rechnungen ausgestellt. Die Papiermenge dafür verursache 360 Tonnen Altpapier pro Jahr. FMK-Sprecher Gregor Wagner wertet die Neuregelung daher als "umwelttechnisch sinnlos": Selbst die EU fördert Online-Rechnungen.
Die Betreiber versprechen, die Regelung rasch umzusetzen und informieren gerade ihre Kunden. "Ab der März-Rechnung wird es kein Papierentgelt mehr geben", verspricht UPC-Sprecher Siegfried Grobmann. Ob die bisher bezahlten Gebühren gesetzeswidrig waren und zurückerstattet werden müssen, ist noch unklar. Ein Höchstgerichts-Urteil darüber steht noch aus.
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