Papademos: "Hätten wir...,wären wir..."

Am späten Sonntagabend stimmt das griechische Parlament im Grundsatz über das Sparkonzept zur Abwendung des Staatsbankrotts ab. Davor hat der griechische Ministerpräsident
Lucas Papademos nochmals eindringlich um Unterstützung geworben. Die Abgeordneten trügen eine "historische Verantwortung", mahnte Papademos am Samstagabend in einer 20-minütigen Fernsehansprache.
Ihre Zustimmung zu dem von den internationalen Geldgebern auferlegten Sparprogramm sei Voraussetzung, um "die Finanzierung des Landes in den nächsten Jahren sicherzustellen". Andernfalls drohe die Staatspleite. "Wir sind nur einen Atemzug vom Ground Zero entfernt". Eine ungeordnete Pleite würde das Mittelmeer-Land in ein desaströses Abenteuer führen. Die Folge wären ein Kollaps des Lebensstandards sowie Engpässe bei Treibstoff und Medikamenten. "Wirtschaftliches Chaos" und "soziale Explosion" drohten.
Hätten wir..., wären wir...
Ihm sei bewusst, dass das Wirtschaftsprogramm den ohnehin schon gebeutelten Griechen über lange Zeit schmerzhafte Opfer abverlangen werde, so Papademos weiter. Selbstkritisch fügte er aber hinzu: "Hätten wir die in dem Konzept vorgesehenen Reformen schon früher eingeführt, wären wir niemals in diese tiefe Krise gerutscht". Mit Hilfe des ausgehandelten Rettungskonzepts könne es Griechenland möglicherweise schon in der zweiten Hälfte von 2013 gelingen, wieder auf eigene Füße zu kommen.
Abstimmung
Konkret zur Abstimmung steht Sonntagabend eine Vollmacht für Ministerpräsident Lucas Papademos und Finanzminister Evangelos Venizelos zur Unterzeichnung des neuen Rettungspakets in Höhe von 130 Milliarden Euro; ferner soll über die Maßnahmen zur Rekapitalisierung der griechischen Banken sowie den geplanten Schuldenschnitt mit den privaten Gläubigern abgestimmt werden. Theoretisch verfügt die von den Konservativen und der sozialistischen PASOK unterstützte Regierung über ausreichend Stimmen.
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