General-Motors-Chefin auf heißem Stuhl

Mary Barra, CEO von General Motors, spricht vor einem blauen Hintergrund.
Mary Barra muss im US-Kongress wegen tödlicher Unfälle Rede und Antwort stehen.

Seit Mitte Jänner steht Mary Barra an der Spitze des größten US-Autobauers General Motors (GM). Und bereits jetzt steht sie vor einer großen Bewährungsprobe. Sie muss bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Kongresses zu tödlichen Unfällen mit Autos von GM Stellung nehmen. Infolge defekter Zündschlösser sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Verbraucherschützer gehen sogar von mehr als 300 aus.

Zündschlösser waren schlecht konstruiert, so dass sie während der Fahrt auf die "Aus"-Position sprangen und als Folge Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbag nicht funktionierten (mehr dazu).

Das GM-Logo vor einer wehenden US-amerikanischen Flagge.
Die Abgeordneten dürften vor allem wissen wollen, warum GM mehr als zehn Jahre brauchte, um die ersten Autos wegen der Zündschloss-Probleme zurückzurufen. GM-Ingenieure hatten schon vor 13 Jahren fehlerhafte Zündungen registriert (mehr dazu). Vor der Anhörung erklärte Barra, sie wisse noch nicht, weshalb es so viele Jahre gedauert habe, um den Fehler öffentlich zu machen. "Ich bin zutiefst betrübt", sagte sie am Montag bei einem Treffen mit Angehörigen von Opfern.

Bei der Anhörung dürfte es auch darum gehen, ob Barra als frühere Chefin der Produktentwicklung eine Mitverantwortung für die Pannenserie trägt. Bisher wurden 2,6 Millionen Autos in die Werkstätten zurückgerufen. Die Kosten dafür bezifferte der Konzern auf bis zu 750 Mio. Dollar im ersten Quartal.

Eine neue Rückrufaktion betrifft 1,5 Mio. Autos – dieses Mal wegen Problemen mit der Servolenkung. Seit Jahresbeginn rief GM damit insgesamt mehr als sechs Millionen Fahrzeuge zurück.

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