Opel will 500 Führungskräfte entlassen

Neun statt den üblichen sechs Führungsebenen - das ist dem Aufsichtsrat zu viel. Jeder Fünfte im Management muss gehen.

Der kriselnde Autohersteller Opel will sich in den kommenden Wochen und Monaten nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von 500 Führungskräften trennen.

Darunter seien zahlreiche Direktoren und Abteilungsleiter, deren Gehälter sechsstellig seien, berichtete die Zeitung unter Berufung auf zwei Mitglieder des Aufsichtsrates. Das Unternehmen selbst gab dem Blatt zunächst keine Stellungnahme. Den Führungskräften sollen laut Bericht Abfindungsangebote gemacht werden, damit sie formal freiwillig das Unternehmen verlassen.

Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky solle in der jüngsten Sondersitzung des Kontrollgremiums am Dienstag sogar noch weitaus mehr gefordert haben, berichtete die FAZ: Demnach sollte sich Opel von insgesamt einem Fünftel der Führungskräfte trennen. Das wären nach Girskys Berechnung 2400, denn von den rund 40.000 Mitarbeitern gelten nach Girskys Definition 12.000 als Führungskräfte, wie die Zeitung schrieb. Nach dieser Definition gelte jeder als Führungskraft, der andere Mitarbeiter leite.

Seit 2009 schon 8000 Stellen abgebaut

Ein Mann mit Brille, Anzug und Krawatte lächelt in die Kamera.

Bei den meisten Unternehmen in der Autoindustrie gibt es laut FAZ sechs Führungsebenen. Bei Opel seien es neun. Die 500 Stellen für Führungskräfte, die der neue Interimschef Thomas Sedran nun möglichst schnell abbauen solle, gehören demnach zu den oberen vier Ebenen. Seit 2009 hat Opel 8000 von 48.000 Arbeitsplätzen abgebaut, die vornehmlich mit einfachen Mitarbeitern besetzt gewesen waren.

Opel hatte den Sanierungsexperten Sedran am Dienstag zum Übergangschef bestellt, am Mittwoch tauschte das Unternehmen die Vorstände für Finanzen und Forschung aus. Sedran sagte der Mainzer Allgemeinen Zeitung, er werde sich an die mit der Belegschaft getroffenen Vereinbarungen halten.

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