Opel Astra: Raus aus Rüsselsheim

Das Opel-Stammwerk Rüsselsheim verliert die Produktion des Modells Astra. Das mit Abstand wichtigste Fahrzeug des Autobauers soll ab 2015 nur noch im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice gefertigt werden.
In diese beiden Werke will die Tochter des US-Autoriesen General Motors (GM) insgesamt 300 Mio. Euro investieren. Ziel bleibe aber, auch Rüsselsheim als modernstes Werk von Opel/Vauxhall in Europa voll auszulasten. Wie das konkret gehen soll, soll in Gesprächen zwischen Management und Betriebsrat geklärt werden.
Die Entscheidung für Ellesmere Port wurde möglich, weil die Belegschaft einem neuen Tarifvertrag zustimmte. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA akzeptierten 94 Prozent der dortigen Beschäftigten einen Lohnverzicht.
Zittern in Bochum
Zur Zukunft des Werks in Bochum äußerte sich Opel noch nicht. Der Astra-Zuschlag für Großbritannien könnte bedeuten, dass Rüsselsheim als Ausgleich die Produktion des Zafira übernimmt. Das könnte wiederum das Aus für Bochum bedeuten, wo der Kompakt-Van derzeit gefertigt wird.
Opel will mit Einsparungen bis 2016 in die Gewinnzone kommen. Als Hersteller von Autos für den Massenmarkt leidet die Marke unter dem massiven Absatzrückgang in Südeuropa und kann ihre Werke kaum beschäftigten. Auf der Agenda des Managements stehen nach Angaben von Arbeitnehmern daher Forderungen nach einem Verzicht auf Lohnbestandteile und längere Arbeitszeiten. Dadurch will Opel die bereits in der zurückliegenden Sanierung bis 2014 vereinbarten Einsparungen von jährlich 265 Millionen Euro auch weiterhin aufbringen.
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