OPEC rechnet mit höherer Ölnachfrage

Der Bedarf an Öl wird infolge des Autobooms in China und Indien langfristig stärker steigen als bisher angenommen. Die Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) korrigierte ihre Langfrist-Prognose am Donnerstag in Wien nach oben. Die Ölnachfrage weltweit werde bis 2035 von aktuell um die 90 auf dann 108,5 Millionen Barrel (159 Liter) täglich steigen. Bisher war das Kartell von 107,3 Millionen Barrel ausgegangen.
Allein in China würden bis 2035 etwa 380 Millionen Fahrzeuge zugelassen. Insgesamt werde sich weltweit die Zahl der Autos in rund 20 Jahren auf etwa 1,9 Milliarden verdoppeln. Ob das Wachstum des Ölverbrauchs auch die Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“ der OPEC-Staaten stärkt, ist allerdings eine andere Frage.
Schieferöl
Das wachsende Angebot unkonventioneller Energieressourcen (Schieferöl und Schiefergas) könnte die OPEC-Staaten nämlich unter Druck setzen. Der Interessenkonflikt innerhalb der OPEC könnte sich insbesondere dann verschärfen, wenn Iran und Irak ihre Produktionskapazitäten ausweiten sollten und Saudi-Arabien in der Folge nicht mehr bereit wäre, sein Angebot an die jeweilige Marktlage anzupassen. Das schreibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in seiner neuen Studie.
Die OPEC-Länder haben in den vergangenen Jahren vom steigenden Ölpreis profitiert. Dies hat auch den Zusammenhalt innerhalb der OPEC stabilisiert. Nach einem vorübergehenden Produktionsrückgang infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben seit 2010 in den meisten Golfstaaten Produktion, Reservekapazitäten und Export von Rohöl wieder zugenommen. Dadurch konnten die OPEC-Länder finanzielle Reserven aufbauen.
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