OMV-Vorstand Huijskes geht vorzeitig

In einem KURIER-Interview im Sommer hatte Rudolf Kemler, Chef der ÖIAG, überraschend einen Nachfolger für OMV-Boss Gerhard Roiss ins Spiel gebracht - Jaap Huijskes, für Exploration und Produktion zuständige Vorstand der OMV. Am Dienstag wurde Kemler eines Besseren belehrt: Jaap Huijskes wird seine Funktion vorzeitig zurücklegen und im 1. Halbjahr 2016 aus dem Unternehmen ausscheiden. Sein Vertrag wäre bis Ende September 2018 gelaufen. Die Entscheidung von Huijskes basiere ausschließlich auf privaten Gründen, betonte die OMV am Dienstagnachmittag.
Am Dienstag hat Huijskes laut Unternehmensaussendung den OMV-Aufsichtsratsvorsitzenden ÖIAG-Chef Rudolf Kemler über seine Entscheidung informiert. Der am 5. März 1965 geborene Huijskes gehört dem OMV-Vorstand seit April 2010 an, damals folgte er dem langjährigen E&P-Vorstandsdirektor Helmut Langanger nach. Vor der OMV war Huijskes bei Royal Dutch Shell tätig gewesen. Der Bereich Exploration und Produktion ist die „Cashcow“ des heimischen Gas- und Ölriesen, in diese Sparte fließt auch ein Großteil der Investitionen des Konzerns.
OMV-Chef Gerhard Roiss äußerte am Dienstag sein Bedauern über das vorzeitige Ausscheiden von Huijskes. „Die Zusammenarbeit ist und war hervorragend“, erklärte Roiss: „Wir haben in den vergangenen Jahren aus der OMV ein integriertes, auf die Suche und Förderung von Öl und Gas fokussiertes Unternehmen gemacht. An dieser Strategie wollen wir festhalten. Das Ziel bleibt, bis zum Jahr 2016 die Förderung von Öl und Gas bis ca. 400.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag zu steigern.“ Im 1. Halbjahr lag die Produktion heuer im Schnitt knapp über 300.000 boe/d.
Die Republik Österreich ist über die ÖIAG mit 31,5 Prozent an der OMV beteiligt. Die Staatsholding hat ihren Anteil mit den 24,9 Prozent des Abu-Dhabi-Staatsfonds IPIC syndiziert.
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