OMV könnte größten Kunden verlieren

BP stellt der OMV die Rute ins Fenster: Die Österreichtochter des Ölgiganten hat ihre Bezugsverträge für Treibstoff bei der OMV-Raffinerie Schwechat gekündigt, berichtet das Wirtschaftsmagazin trend. Man wolle um bessere Bedingungen verhandeln oder den Lieferanten ganz wechseln.
Für die OMV-Raffinerie Schwechat wäre der Ausstieg von BP ein echtes Problem, sind die Briten doch neben der
OMV selbst der größte Abnehmer in Schwechat, heißt es.
So seien in den vergangenen Jahren bis zu 58 Prozent des für andere Marktteilnehmer produzierten Dieselkraftstoffes an BP gegangen.
Auch ENI verhandelt
Gerüchteweise verhandelt mit der ENI zudem auch noch ein zweiter großer Schwechat-Kunde um neue Bedingungen: Die Italiener hatten 2010 zu ihrem Agip-Netz auch die Österreichischen Esso-Stationen übernommen und sind gerade dabei Überkapazitäten abzubauen.
Weder der neue BP-Boss
Patrick Wendeler, noch die ENI wollen sich im trend zu den aktuellen Verhandlungen äußern. Das Statement der OMV: "Es steht selbstverständlich jedem Marktteilnehmer frei, von wo er die benötigten Produkte bezieht."
Hoher Ölpreis

Indes bedroht der anhaltend hohe
Ölpreis dem ehemaligen Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zufolge die Weltwirtschaft. "Wenn Öl bei 100 Dollar (je Barrel) bleibt, wird es so schlimm wie 2008", sagte Ex-IEA-Geschäftsführer Nobuo Tanaka während einer Fachkonferenz in Singapur unter Hinweis auf die Finanzkrise.
Für Produzenten und Konsumenten seien Preise zwischen 70 und 80 Dollar (49,4 bis 56,5 Euro) je Barrel (= 159 Liter) genau richtig und regten zudem einen Ausbau der Ölförderung an. Alles über dieser Spanne sei für die Weltwirtschaft ein Problem.
Am Montag lag der Preis für ein Barrel der Sorte Brent bei etwa 109 Dollar (77,0 Euro) - dreimal so hoch wie der Tiefstand von 36,20 Dollar während der Krise vor drei Jahren.
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