OMV hofft auf Hochrisikoland Jemen

Industrielle Tankanlagen mit dem Logo der OMV vor blauem Himmel mit Wolken.
"Theoretisch" ist im Armenhaus Arabiens Potenzial für eine Steigerung der Ölförderung vorhanden.

Die OMV hofft auf eine Steigerung der Ölförderung im krisengebeutelten Jemen. Dort könnte die Gesamtproduktion eines Feldes von derzeit durchschnittlich 20.000 auf 30.000 Barrel pro Tag steigen, sagte der für die Region zuständige OMV-Manager Erwin Kröll am Dienstag.

Die OMV ist an dem Vorkommen beteiligt. "Aber die höhere Produktion hängt von der Sicherheitslage ab und auch der Ölpreis spielt eine Rolle", schränkte Kröll ein. Ein Firmensprecher sagte dazu, bei diesem Ziel handle es sich um das "theoretische Potenzial" des Feldes. "Derzeit ist das nicht realistisch", sagte er. Sollte sich die Produktion dort in dem erhofften Ausmaß steigern, würde OMV rund 11.000 statt derzeit rund 7000 Barrel pro Tag aus dem Jemen beziehen.

Eine steigende Ölproduktion in dem Land wäre für die OMV in jedem Fall höchst willkommen - denn insbesondere aus Libyen und dem Jemen hatte der Konzern zuletzt weniger bezogen. Während in Libyen Kämpfe die Produktion erschweren, war es im Jemen immer wieder zu Anschlägen auf Pipelines gekommen. Die Sicherheitslage in beiden Ländern bleibe "schwer prognostizierbar", hatte das Unternehmen Anfang November erklärt. In den ersten neun Monaten 2014 lag die Förderung im Jemen bei rund 6000 Barrel pro Tag, in Libyen bei rund 9000 Barrel pro Tag.

Stichwort Jemen: Schon seit langem verüben Islamisten im Armenhaus Arabiens Anschläge. Extremisten aus dem Jemen und Saudi-Arabien gründeten 2008 die " Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel" (AQAP), die zwischenzeitlich erhebliche Gebiete des Landes eroberte. Die Gruppe nutzt den von Bergen und Wüsten geprägten Staat als Rückzugsgebiet mit Ausbildungslagern. Die jemenitische Armee geht hart gegen die Islamisten vor. Die USA helfen mit Drohnenangriffen. Die sunnitische Al-Kaida befindet sich im Kampf gegen die schiitischen Houthi-Milizen.

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