OMV-Aktie brach um fast 10 Prozent ein

Eine Preisanzeige an einer OMV Tankstelle zeigt die aktuellen Kraftstoffpreise.
Ölkonzern musste deutlichen Einbruch beim Umsatz und beim Gewinn hinnehmen.

Die Aktien des Öl- und Gaskonzerns OMV sind am Montag an der Wiener Börse nach der Vorlage von Zahlen für das erste Quartal 2015 deutlich eingebrochen. Am späten Nachmittag notierten die Papiere um satte 8,89 Prozent schwächer bei 27,63 Euro. In der Spitze waren die Titel im Tagesverlauf um nahezu zehn Prozent abgerutscht.

Überschuss halbierte sich

Laut Analysten fielen vor allem die operativen Ergebnisse schwächer aus als erwartet. Im ersten Quartal 2015 musste der Ölkonzern einen deutlichen Einbruch beim Umsatz und beim Gewinn hinnehmen. Die Umsatzerlöse gingen um 41 Prozent zurück, der Periodenüberschuss halbierte sich auf 221,11 Millionen Euro. Vor allem der niedrige Brent-Ölpreismachte der OMV zu schaffen.

Die Rückgänge bei Umsatz und Nettogewinn waren in dieser Größenordnung erwartet worden. Beim Nettogewinn konnte das Unternehmen die Erwartungen sogar übertreffen, sind sich die Analysten von UBS und Goldman Sachs einig. Gestützt wurde der Nettogewinn von höheren Einnahmen bei Borealis, niedrigeren Zinsausgaben und einer niedrigeren Steuerquote, so die Experten.

Ebit um 572 Millionen Euro gesunken

Jedoch fielen die operativen Ergebnisse (Ebit) der OMV hinter die Prognosen zurück, vor allem im Upstream-Bereich. In dieser Sparte ist das Betriebsergebnis im Vergleich zum ersten Quartal 2014 von 601 Millionen auf 29 Millionen Euro geschmolzen. Grund seien niedrigere Kohlenwasserstoff-Preise und anhaltende Sicherheitsprobleme in Libyen und dem Jemen gewesen, erklären die Experten von Goldman Sachs. Die Lage in den beiden Ländern dürfte auch weiterhin kritisch bleiben.

Enttäuscht haben dürfte die Anleger auch der Ausblick. Zwar bestätigt die OMV ihre mittelfristigen Prognosen, für das laufende Geschäftsjahr stellt sich der Konzern aber auf einen weiterhin sehr niedrigen Brent-Rohölpreis zwischen 50 und 60 Dollar ein. Die Kosten und Investitionen sollen gesenkt werden - rund 2,7 Milliarden Euro will die OMV 2015 investieren, davon 80 Prozent in Exploration und Förderung. Darüber hinaus rechnet das Unternehmen mit einem„herausfordernden“ zweiten Quartal 2015 mit niedrigeren Raffinerie-Margen, kommentieren die Goldman-Analysten die Bilanz.

Die Aufzeichnung der Pressekonferenz vom 18. Mai 2015 können sie hier in englischer Sprache abrufen.

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