Österreichs Banken haben 2019 weniger verdient

ÖSTERREICHISCHE NATIONALBANK (ÖNB) "GESCHÄFTSBERICHT 2018": AUSSENANSICHT
Die Oesterreichische Nationalbank mahnt Banken zur Zurückhaltung bei heurigen Gewinn- und Boniausschüttungen

Die Österreichischen Banken haben im abgelaufenen Jahr 2019 etwas weniger verdient. Der konsolidierte Gewinn fiel im Vergleich zum Jahr 2018 um 0,2 Mrd. oder 2,9 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Donnerstag mitteilte.

Vorsicht als Leitmotiv

In Anbetracht der Coronavirus-Krise mahnen die Notenbanker die Kreditinstitute für das heurige Jahr zur Zurückhaltung bei Ausschüttungen von Gewinnen, Boni und Dividenden. "Vorsicht ist in Zeiten schwer kalkulierbarer Entwicklungen grundsätzlich ein gutes Leitmotiv", so OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber laut Aussendung. "Angesichts der durch das Coronavirus bedingten Unsicherheiten macht es jedenfalls Sinn, dass die Entscheidungen über mögliche Ausschüttungen nun in den Herbst verschoben wurden".

Der im Vorjahr erzielte Gewinn der Banken wurde von einem Anstieg beim Ergebnis aus Wertberichtigungen, Wertminderungen und Wertaufholungen sowie Rückstellungen für das Kreditrisiko (plus 82,2 Prozent) sowie von deutlich höheren "sonstigen Rückstellungen" (plus 350 Prozent) belastet, so die Nationalbank.

Abschreibungen

Zudem ging das Betriebsergebnis um 1,2 Prozent auf 8,3 Mrd. Euro zurück. Ins Gewicht fielen hier vor allem die gestiegenen Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten (plus 62,2 Prozent). Weiters stiegen die Verwaltungsausgaben um 1,3 Prozent.

Die Erträge erhöhten jedoch um 4,1 Prozent auf knapp 25 Mrd. Euro - das sei auf ein Plus beim Nettozinsergebnis (plus 2,5 Prozent), beim Provisionsergebnis (plus 1,8 Prozent) sowie bei Handelserfolg und Bewertungsergebnissen (plus 63,7 Prozent) zurückzuführen, hieß es in der Aussendung. Die Dividendenerträge gingen dagegen um 2,6 Prozent zurück.

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