Österreichs Außenhandel brach schon im ersten Quartal ein

Österreichs Außenhandel brach schon im ersten Quartal ein
Die Abflachung hat bereits vor dem Corona-Shutdown begonnen.-Deutlich weniger Exporte nach Frankreich und in die USA

Die Coronakrise hat in der heimische Außenhandelsbilanz des ersten Quartals 2020 tiefe Spuren hinterlassen. Schon im Jänner und Februar, also vor dem Shutdown in Österreich ab Mitte März, flachte sich der österreichische Handel mit dem Ausland ab, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit.

Die Importe brachen von Jänner bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominell um 6,8 Prozent auf 37,8 Mrd. Euro ein, die Exporte um 5 Prozent auf 37,2 Mrd. Euro. Es blieb ein Handelsbilanzdefizit von 0,58 Mrd. Euro, nach 1,34 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Arbeitstägig bereinigt betrug das Minus bei den Einfuhren 6,6 Prozent und bei den Ausfuhren 5,5 Prozent.

Aus EU-Mitgliedsstaaten importierte Österreich im ersten Quartal Waren im Wert von 25,8 Mrd. Euro (-6,1 Prozent). Der Wert der in EU-Länder exportierten Waren sank um 4,6 Prozent auf 25,4 Mrd. Euro. Der Außenhandel mit Drittstaaten litt ebenfalls stark unter der aufziehenden Krise: die Importe dorthin gingen um 8,1 Prozent auf 12 Mrd. Euro zurück, die Exporte um 5,9 Prozent auf 11,9 Mrd. Euro.

Rückgang im März beschleunigt

Im März, dem ersten Monat des Shutdowns, belief sich der Rückgang bei den Einfuhren auf 8 Prozent, bei den Ausfuhren auf 5,2 Prozent. Dies ist also keine wesentliche Abweichung von der generellen Quartalsentwicklung; laut Statistik Austria ist zu berücksichtigen, dass der Shutdown erst Mitte des Monats erfolgte. Arbeitstägig bereinigt gingen die Importe im März um 10,3 Prozent und die Exporte um 8,5 Prozent zurück.

Besonders stark zurückgegangen sind im ersten Quartal die heimischen Ausfuhren nach Frankreich, dem drittwichtigsten EU-Partnerland im Export, und zwar um 14,8 Prozent auf knapp 1,9 Mrd. Euro. Die Exporte nach Deutschland schrumpften um 2,9 Prozent auf 11,2 Mrd. Euro, jene nach Italien um 6,2 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Auch der für Österreich ebenfalls wichtige Export in die USA ging stark, um 8,2 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro, zurück. Beim Export in die Schweiz gab es hingegen ein Plus von 6,5 Prozent auf knapp 2 Mrd. Euro.

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