Kiew: Österreichische Banken wieder offen
Die Kiewer Filialen der ukrainischen Bank Austria-Tochter haben am Montag wieder aufgesperrt. Bei der Raiffeisen-Tochter Aval wurde eine Filiale in Kiew im Zuge der politischen Proteste durch ein Feuer zerstört, zwei geschlossene Filialen in Kiew sollen am Dienstag wieder geöffnet werden.
Die österreichischen Banken sitzen in der Ukraine auf Kreditforderungen in Milliardenhöhe. Die Ukraine-Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) hat laut RBI-Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2013 rund 3,6 Milliarden Euro an Krediten vergeben. Die ukrainische Bank Austria-Tochterbank hat 2,7 Milliarden Euro an Kundenforderungen offen. Beide Banken wollten derzeit keine Angaben zu möglichen höheren Kreditabschreibungen machen.
Knapp vor der Pleite
Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Freitag vor einer Staatspleite der Ukraine gewarnt. Das Finanzministerium musste eine geplante Anleihe-Emission kurzfristig abblasen, nachdem es zum dritten Mal binnen Wochen ein Downgrading gab und Staatsanleihen nun auf "CCC" stehen, bei nochmals negativem Ausblick, also knapp vor einem Zahlungsausfall.
Die ukrainische UniCredit Bank Austria-Tochter hatte seit längerem alle vier Filialen in der Nähe des Maidan "dauerhaft geschlossen" und am vergangenen Donnerstag "die Sicherheitsmaßnahmen auf das (gesamte) Stadtgebiet von Kiew ausgedehnt" sowie alle Mitarbeiter zu Mittag nach Hause geschickt. Am Freitag hatten die Schalter nur stundenweise geöffnet gehabt. Die RBI-Tochter Aval hatte fünf ihrer 80 Filialen in der Hauptstadt geschlossen. Insgesamt hat die Aval-Bank 818 Geschäftsstellen in der Ukraine.
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