Österreicher konsumieren mehr, sparen aber immer weniger

Österreicher konsumieren mehr,   sparen aber immer weniger
Die Sparquote ist im Vorjahri in Österreich auf den tiefsten Stand seit Jahrzehnten gesunken.
Österreicher konsumieren mehr,   sparen aber immer weniger

Die niedrigen Zinsen sind nur ein Grund dafür. Das Geld lieber verbrauchen als sparen: Das ist seit Jahren die Devise der Österreicher. 2017 fiel die Sparquote – das ist der Anteil des Sparen am verfügbaren Einkommen – nochmals kräftig auf nur noch 6,4 Prozent. Im Jahr 2000 lag diese Quote noch bei 10,6 Prozent und 1995 – frühere Daten liegen nicht vor – bei 14,7 Prozent, geht aus den Erhebungen der Statistik Austria hervor.

Bei den tiefen Zinsen, die die Banken für Spareinlagen zahlen, ist der Rückgang der Sparquote auch kein Wunder. Dazu kommen aber noch zwei andere Gründe. Die Konsumlaune der Österreicher war im Vorjahr äußerst ausgeprägt. Die privaten Ausgaben dafür sind um 3,5 Prozent gestiegen und damit deutlich mehr als die verfügbaren Einkommen. Denn diese konnten über alle Einkommenskategorien gerechnet – von den Selbstständigen über Arbeitnehmer, Vermögenseinkommen bis zu Sozialleistungen – nur um 1,7 Prozent zulegen. Das mag angesichts nicht so niedriger Lohn- und Gehaltsabschlüsse durchaus verwundern. Tatsächlich haben aber auch die Arbeitnehmer (Löhne und Gehälter) insgesamt um 3,4 Prozent mehr bekommen. Sie haben die Inflationsrate von 2,1 Prozent damit deutlich geschlagen.

 

Die Verlierer

Weit unter der Inflationsrate stiegen die Einkommen der Selbstständigen, beim Betriebsüberschuss und den Vermögenseinkommen. Sie stiegen nur um 0,6 Prozent. Auch all jene, die von Sozialleistungen oder Pensionen leben müssen, kamen im Vorjahr schlecht weg. Ihre Einkommen nahmen nur um 0,8 Prozent zu. Real, also unter Abzug der Inflationsrate, blieb diesen Menschen deutlich weniger übrig.
Trotz der deutlich gesunkenen Sparquote sind die Österreicher im Vergleich zu den anderen Europäern noch immer Sparefrohs. In der EU wurde 2016 (neuere Daten gibt es nicht) im Durchschnitt nur 4,7 Prozent des verfügbaren Einkommens gespart, im Euroraum waren es 5,4 Prozent.

 

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