Österreicher gehen zwei Mal im Jahr ins Kino
Faultier Sid lockte mehr Publikum an als Actionheld James Bond. „Ice Age 4“ war mit knapp 950.000 Besuchern der erfolgreichste Kinofilm im Jahr 2012. Bond-Film „Skyfall“ sowie – etwas überraschend – die französische Komödie „Ziemlich beste Freunde“ folgten auf den Plätzen. Mit 16,74 Millionen Besuchern freuten sich die heimischen Kinobetreiber über ein Wachstum von zwei Prozent gegenüber 2011.
Bei den Umsätzen gab sogar es ein Plus von vier Prozent, was auch auf teurere Ticketpreise auf Grund von 3-D und Digitalisierung zurückzuführen war. Ein deutliches Lebenszeichen gab es vom österreichischen Film. Mit mehr als 80.000 Besuchern gehörte „Amour“ von Oscar-Preisträger Michael Haneke zu den drei erfolgreichsten österreichischen Filmen im Jahr 2012. „Und das ist definitiv kein Film für Jugendliche“, freut sich Bernhard Gerstberger vom Fachverband der Kinobetriebe in der Wirtschaftskammer über eine wieder steigende Anzahl reiferer Kino-Besucher.
Kinokultur
Im Schnitt geht jeder Österreicher 2,1-mal pro Jahr ins Kino, womit die Kinokultur eher unterdurchschnittlich ausgeprägt ist. Die Franzosen gehen doppelt so oft.
Trotz Oscar-Gewinns ist der Anteil nationaler Filmproduktionen in Österreich wie in Europa rückläufig. Im Vorjahr sank der Anteil in Europa von 15 auf 13 Prozent, in den heimischen Kinos liegt er bereits bei unter vier Prozent. Zwei Drittel der gezeigten Filme stammen aus den USA.
In Österreich gibt es 565 Kinosäle, wobei die Ketten Cineplexx, UCI und Hollywood Megaplex den Markt dominieren. Trotz Verdrängungskampf und damit dem Aus vieler Kleinkinos vor allem in Wien blieb die Zahl der Sitzplätze seit zehn Jahren fast unverändert.
Kommentare