Österreich stimmt für EU-weites Verbot der „Bienenkiller“

Agrarministerin Elisabeth Köstinger will Neonicotinoide bannen. Betroffenen Rübenbauern soll ein Krisengipfel helfen.

 „Bienenkiller haben keinen Platz in Österreich“, erklärte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Sonntag via Aussendung. Sie werde am 27. April für ein EU-weites Verbot von Neonicotinoiden stimmen. Die Lebensmittelbehörde EFSA hatte im Februar bestätigt, dass der Einsatz der Nervengifte eine Gefahr für Bienen darstellt. Der Einsatz war in der EU seit 2005 erlaubt, wurde aber 2013 für Pflanzen wie Mais, Raps und Sonnenblumen, die Bienen besonders anziehen, verboten. Jetzt soll er im Feldeinsatz ganz untersagt werden. Die Pestizide seien zusammen mit der Varroa Milbe für das Bienensterben verantwortlich.

Import-Stopp

Chemieriesen wie Bayer und Syngenta bestreiten die schädliche Wirkung und fordern vor EU-Gerichten Schadenersatz. Auch unter den EU-Staaten scheiden sich die Geister, die Abstimmung war seit Monaten verschoben worden. Nun will Deutschland dem Verbot zustimmen, ein Bann ist wahrscheinlich.

Treffen würde das Österreichs Rübenbauern, weil es keine alternativen Mittel gibt und der Zuckerpreis die Produktionskosten nicht mehr deckt. Köstinger will einen Krisengipfel einberufen. Die Kommission, der Handel und die Industrie seien gefordert, der Import von Rohrzucker und Zuckerrüben aus Drittstaaten solle gestoppt werden.

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