Österreich droht Wachstum ohne Jobs

Ein Bauarbeiter mit Helm arbeitet an einem Betonbau mit Bewehrungsstahl.
WIFO: Für ausgeglichenen Staatshaushalt 2016 muss noch mehr gespart werden.

Die gute Nachricht: Österreich wird auch von 2014 bis 2018 rascher wachsen als der Euroraum. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) prognostiziert 1,8 Prozent Plus pro Jahr. Der Währungsunion trauen die Experten nur 1,5 Prozent zu. Österreich profitiert davon, dass die Exporte nach Ost- und Südosteuropa wachsen, das Angebot an Arbeitskräften zunimmt und die Forschungsausgaben der letzten Jahre Früchte tragen. Die Beschäftigung soll dank ausländischen Arbeitskräften, Frauen und späterem Pensionsantritt 0,8 Prozent zunehmen.

Die Kehrseite: Die Arbeitslosigkeit bleibt hoch. 2015 werden laut WIFO 305.000 Personen, um 17.400 mehr als 2013, arbeitslos sein. Die Quote steigt auf 5,2 Prozent der Erwerbspersonen (Eurostat-Definition) und sinkt 2018 nur minimal auf 5,0 Prozent.

Im Börsel sollte den Österreichern mehr bleiben. Das reale verfügbare Einkommen werde mit 1,6 Prozent pro Jahr um 2 Prozentpunkte stärker als von 2009 bis 2013 wachsen. Davon werde weniger ausgegeben und mehr gespart. Die Sparquote soll sich nach dem krisenbedingten Rückgang bis 2018 mit 8,7 Prozent dem langjährigen Durchschnitt nähern.

Apropos Sparen: Ohne Konsolidierung geht sich bis 2016 kein ausgeglichener Staatshaushalt aus, schreibt das WIFO. Das Defizit hänge von der Höhe der Transfers für notverstaatlichte Banken ab – von 2014 bis 2018 hat das Wifo 5,8 Mrd. Euro veranschlagt. Die jüngsten Entwicklungen (Hypo-Anstaltslösung, "Bad Bank") sind noch nicht berücksichtigt.

Auch die Reiche-Staaten-Organisation OECD warnte vor dem Treffen der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G-20) in Sydney vor einer Ära mit schwachem Wachstum und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit.

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